
Regie führte erneut Andreas Kleinert, der mit Kameramann Johann Feindt bereits für Filme wie «Lieber Thomas» gefeiert wurde. Im Gespräch mit Quotenmeter verrät Kleinert, was ihn an diesem Krimi besonders gereizt hat: „Mich hat das Milieu der Geschichte gereizt, und ich habe mich um soziale Genauigkeit bemüht.“ Genau diese Haltung prägt auch die Inszenierung: Der Film meidet plakative Schuldzuweisungen und nähert sich den Figuren mit Empathie und Ambivalenz.

Gedreht wurde erneut in der katalanischen Metropole selbst – ein Schauplatz, der nicht nur als Kulisse dient, sondern die Atmosphäre des Films maßgeblich bestimmt. „Die Stadt bietet viele spannende Perspektiven, man hat es leicht in Barcelona gute Bilder zu finden“, erklärt der Regisseur. Die größte Herausforderung? „Der Straßenverkehr und die Staus.“
Im Zentrum des neuen Falls stehen neben den Ermittlern auch Pastor Diaz (gespielt von Martin Feifel), der mit seinem Boxclub Jugendlichen eine Alternative zur Gewalt bieten will, und die Nachbarschaftswächterin Isabell Vasquez (Inga Busch). Kleinert beschreibt die Figur des Pastors als „tragische Figur – ein Mann des sozialen Engagements, der auch privat in seiner Liebe zu den Menschen alles richtig machen will und scheitert.“
Die Actionszenen des Films wurden mit Unterstützung von Stuntberatern aus Barcelona umgesetzt. „Dramatische Konflikte sind das Salz in der Suppe und machen einfach Freude, inszeniert zu werden“, sagt Kleinert – auch wenn der Film nicht auf bloße Action, sondern auf vielschichtige Charaktere setzt. Besonders hebt der Regisseur die Weiterentwicklung des Ermittlerduos hervor: „Wir haben uns sehr verstärkt um die Freundschaft der beiden gekümmert und mit Neugierde und Sensibilität ihre private Situation ausgeleuchtet. Das hat komische Situationen gebracht – und sehr schmerzhafte.“
Trotz des regionalen Fokus' sieht Kleinert in der Geschichte Parallelen zu Entwicklungen in Europa, betont jedoch: „Mit Verallgemeinerungen bin ich eher vorsichtig. Aber eine Verrohung der Gesellschaft kann ich auch sehr stark in meiner Heimatstadt Berlin empfinden.“
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