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«Aufsturz – Ein Leben ohne Alkohol»

von

Zwei Männer, zwei Biografien, ein Ziel: Nüchtern leben. Und darüber sprechen.

Ein Leben ohne Alkohol – wie geht das überhaupt? Diese Frage ist Ausgangspunkt und roter Faden für den Podcast «Aufsturz» von Holger Schwarz und Lasse Nolte. Beide sind nüchtern – inzwischen. Der Weg dahin war kein geradliniger. In ihrem Podcast setzen sich der ehemalige Weinhändler und der Drehbuchautor auf ebenso persönliche wie gesellschaftlich relevante Weise mit Alkoholabhängigkeit, Abstinenz und der Rolle des Alkohols in unserem Alltag auseinander. Mit schonungsloser Offenheit, klarem Blick und gelegentlich auch mit feinem Humor.

Alle zwei Wochen, immer samstags, erscheint eine neue Folge – mal im Dialog zu zweit, mal im Gespräch mit Gästen, die ebenso offen über ihre eigene Geschichte berichten. Der Podcast richtet sich an alle, die bereits abstinent leben, mit dem Gedanken spielen oder sich einfach für das Thema interessieren – jenseits von Klischees, Zeigefinger oder Abstinenzdogma.

«Aufsturz» ist ein Podcast über die Zeit mit Alkohol – und die Zeit danach. Es geht um Kontrollverlust, gesellschaftlichen Druck, Verdrängung und Gewohnheiten. Aber es geht auch um Hoffnung, Perspektivwechsel und die Rückeroberung eines selbstbestimmten Lebens. Die beiden Hosts sprechen mit spürbarer Erfahrung und Empathie über Trinkmuster, Rückfälle, Scham, aber auch über Befreiung und Neuanfang.

Holger Schwarz, einst in der Welt des Weins zu Hause, kennt das Geschäft – und den Druck – der Szene. Lasse Nolte, als Drehbuchautor ebenfalls mit vielen Gelegenheiten zum "funktionalen Trinken" konfrontiert, bringt seine kreative Sichtweise ein. Beide verstecken nichts, sondern zeigen: Hinter jeder Abhängigkeit steht eine Geschichte. Und jeder Ausstieg ist individuell – aber möglich.

«Aufsturz» lebt auch von seinen Gästen. In Folge 20 etwa berichtet Friederike Duhme, Falstaff-Sommelière des Jahres 2024, wie sie sich nach jahrelanger Karriere in der Weinszene entschied, keinen Alkohol mehr zu trinken. Ihr Weg ist ebenso inspirierend wie vielsagend – vor allem, wenn es um die enge Verflechtung von Beruf und Suchtverhalten geht. Auch der Journalist Felix Hutt, der ein Jahr lang auf Alkohol verzichtete und darüber ein Buch schrieb, bringt eine gesellschaftspolitische Perspektive mit. Seine Folge zeigt, wie präsent und gleichzeitig unterschätzt der Druck zum Trinken in unserem Alltag ist. Weitere Episoden führen ins Gesundheitswesen, in die Clubszene oder in die Gastronomie – etwa mit DJ Bea, Intensivpflegerin Jaqueline oder dem Münchner Gastronomen Florian Schönhofer, der einen alkoholfreien Biergarten ins Leben rief. Jede Folge gibt Einblicke in ein Leben, das durch Alkohol geprägt war – und durch die Entscheidung, damit aufzuhören, eine neue Richtung gefunden hat.

«Aufsturz» überzeugt nicht durch Hochglanzproduktion oder Effekthascherei, sondern durch Authentizität. Der Podcast verzichtet auf Sensationslust und betreibt keine Selbstoptimierungsrhetorik. Stattdessen gibt er Raum für Reflexion, Ehrlichkeit und Heilung. Dass es dabei auch mal bricht, dass Tonqualitäten bei Live-Folgen schwanken oder sich Gespräche ganz ungeplant in überraschende Richtungen entwickeln – all das gehört zum Konzept. Es ist Teil dieser authentischen Reise durch die Höhen und Tiefen eines Lebens ohne Alkohol.


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