
Ein solches Beispiel ist die südkoreanische Fernsehserie «When Life Gives You Tangerines», die am 7. März startete und bis zum 28. März in Etappen veröffentlicht wurde. Die Serie war mit IU und Park Bo-gum besetzt. Die Geschichte beginnt im Jahr 1951 auf der Insel Jeju und erzählt ein lebenslanges Drama voller Triumphe und Rückschläge. Ein Straßenfeger war sie zwar nicht, aber über vier Wochen hinweg wurden jeweils vier Episoden veröffentlicht. Insgesamt verbrachten die Netflix-Abonnenten 302,3 Millionen Stunden mit der Serie. Da sie nicht komplett auf einmal verfügbar war, ergibt sich eine interessante Zuschauerentwicklung: In der ersten Woche sahen sechs Millionen Menschen zu, in der zweiten Woche waren es fünfeinhalb Millionen. In Woche drei stieg die Zahl wieder auf sechs Millionen, ehe schließlich 5,4 Millionen registriert wurden. Die Serie zeigt also, dass Netflix – ähnlich wie AppleTV+, HBO oder Disney+ – mit einer wöchentlichen Veröffentlichungspolitik punkten kann.
Die südkoreanische Koproduktion «The Potato Lab» zwischen dem Pay-TV-Sender tvN und Netflix umfasst zwölf Episoden mit jeweils rund 70 Minuten Laufzeit. Auch hier handelt es sich um eine romantische Serie. Im Mittelpunkt steht eine Kartoffelforschungseinrichtung in einem abgelegenen Bergtal. Kim Mi-kyung (Lee Sun-bin) und So Beak-ho (Kang Tae-oh) sind zwei völlig unterschiedliche Menschen, die schließlich zueinander finden. In den ersten drei Wochen tauchte die Serie noch gar nicht in den Netflix-Charts auf. Doch in der vierten Woche wurden 1,9 Millionen Abrufe und 9,3 Millionen gestreamte Stunden gezählt. Eine Woche später kamen erneut 1,4 Millionen Abrufe hinzu, die zusammen 13,8 Millionen Stunden verbrachten. Nachdem die Serie kurzzeitig aus den Top 10 fiel, brachte sie in der darauffolgenden Woche 1,2 Millionen Abrufe und 17,7 Millionen gestreamte Stunden ein. Mit insgesamt knapp sechs Millionen Zuschauern ist The Potato Lab zwar kein Hit, doch über 50 Millionen gestreamte Stunden sind beachtlich – ein Wert, der mit manchem Hollywood-Film mithalten kann, für den Netflix Millionen investiert.
Gleich zwei kolumbianische Serien schafften es in die Netflix-Charts: Die Telenovela «Until You Burn» erreichte zwar nur 0,9 Millionen Zuschauer, doch diese verbrachten innerhalb einer Woche ganze 44,4 Millionen Stunden mit der Serie – für einen Zukauf ein beachtlicher Wert, zumal insgesamt 60 Episoden zur Verfügung stehen. Außerdem wurde Anfang März die Serie «Medusa» veröffentlicht. In den ersten vier Wochen sahen 17,1 Millionen Menschen die zwölfteilige Serie mit Said Chamie und Claudia Sánchez über den geplanten Mord an einem Wirtschaftsunternehmer. Auch hier zeigt sich: Die Laufzeit führte zu beachtlichen 128,4 Millionen gestreamten Stunden.
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