Interview

Mia Kasalo: ‚Der Dreh in Miami war faszinierend‘

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Die junge Schauspielerin war beim «Traumschiff» in Miami dabei und durfte auch in den Everglades drehen. Im Interview erzählt sie von den Dreharbeiten an Land und Deck.

Hallo Frau Kasalo! Wie war es für Sie, in die Rolle der Lena Grimm zu schlüpfen? Was hat Sie an der Figur besonders gereizt?
Ich denke, dass die Rolle Lena sehr repräsentativ für die Jugendlichen im Alter zwischen 18 und Mitte 20 in Bezug auf die Unentschlossenheit und Unsicherheit über die Zukunft und die berufliche Weiterentwicklung steht. Die Charaktereigenschaften der Rolle sind mutig, aufgeweckt, lebendig und selbstbewusst, worin ich mich teilweise wiederfinden konnte. Besonders beeindruckend fand ich die charakterliche Entwicklung von Lena, da sie am Anfang naiver und unsicherer ist und im Laufe ihres Wegs reflektierter und bewusster mit ihren Mitmenschen umgehen kann. Dies zeigt sich besonders in der Abschiedsszene mit ihrem Vater am Strand.

Lena hat eine schwierige Beziehung zu ihrer Mutter und sucht die Nähe zu ihrem Vater. Wie haben Sie sich auf diese emotionalen Szenen vorbereitet?
Diese Frage zu beantworten ist sehr schwer, da ich keinen klaren Ablauf oder konkrete Vorbereitungen für emotionale Szenen habe. Ich denke, man findet sich einfach in die Rolle hinein und stellt sich vor, wie sich diese Rolle in den Situationen fühlen würde. Man selbst hat ja häufig durch seine alltäglichen Erfahrungen ähnliche emotionale Situationen erfahren, weshalb so eine Parallele sehr hilfreich sein kann. Ich denke, man kann sich oft auch eine andere persönliche Situation vorstellen, um sich mehr in die Gefühlslage hineinzuversetzen. Allerdings sind solche Szenen immer abhängig vom Spielpartner, von der Kulisse und von den Anforderungen der Regie. Die emotionalen Szenen mit dem Vater waren für die Rolle Lena und ihre weitere Entwicklung einer der wichtigsten Schlüsselmomente.

Das «Traumschiff» dreht traditionell an exotischen Orten. Wie haben Sie die Dreharbeiten auf hoher See und in Miami erlebt?
Der Dreh in Miami war faszinierend. Ich selbst war noch nie in Amerika und im Vergleich zu Europa ist das eine ganz andere Kulisse. Teilweise waren wir in den Sumpfgebieten mit Krokodilen, andere Tage haben wir am Strand gedreht oder waren in kubanisch geprägten ´Little Havana‘. Im Allgemeinen empfand ich die Dreharbeiten in Miami mit dem Team sehr spannend, vielfältig und besonders, weshalb ich unter anderem sehr dankbar für diese Erfahrung bin. Auf der Ostsee und dem Kreuzfahrtschiff war meine Erfahrung auch sehr interessant, denn ich hatte keine klare Vorstellung über so eine Kreuzfahrt. Allerdings waren die Tage auf dem Wasser mit hohem Wellengang teilweise anstrengend, weil man nicht die Möglichkeit für richtigen Auslauf und Kontakt zum Festland hatte und zusätzlich mit Problemen wie Übelkeit und Schwindel zu kämpfen hatte.

Wie war die Arbeit mit Sven Martinek und Judith Williams, die Ihre Eltern spielen? Gab es besondere Momente am Set?
Die Begegnung mit Sven Martinek war nicht meine erste, da ich bei «Morden im Norden» bereits eine Episodenrolle hatte. Da sich alle Schauspieler des Teams meiner Meinung nach miteinander gut verständigt haben, war die Arbeit auch sehr angenehm. Die Szenen waren von amüsant bis emotional belastend, eine breite Facette an verschiedenen Momenten. Besondere Momente gab es ganz viele, weshalb ich mich jetzt schwer entscheiden kann, eine bestimmte Situation zu erzählen.
Ich denke, es schriftlich wiederzugeben, würde nicht das Gefühl des Moments widerspiegeln.

Sie haben bereits in vielen Produktionen mitgewirkt – von «Das Pubertier» bis «Amelie rennt». Wie unterscheidet sich das «Traumschiff» von Ihren bisherigen Projekten?

Der hauptsächliche Unterschied lag in dem Kulissenwechsel, da ich auf dem Kreuzfahrtschiff und außerhalb von Europa gedreht habe, was bei den anderen beiden Projekten nicht der Fall war. In Bezug auf die Rolle und Geschichte ist es sehr schwer, klare Unterschiede zu nennen, da jede Rolle sehr individuell ist. So unterscheidet sich eigentlich jedes Projekt voneinander. Was auf jeden Fall gleich war wie bei den anderen beiden Produktionen, ist das Gefühl einer kleinen Familie mit dem Team während der Dreharbeiten.

Ihre Schwester Greta hat zuletzt als Enkelin von Wolfgang Stumph in «Stubbe» mitgespielt. Tauschen Sie sich zu Ihren Rollen aus oder gibt es sogar Pläne, mal gemeinsam vor der Kamera zu stehen?
Austausch innerhalb der Familie gibt es natürlich immer. Man berichtet sich von seinen Erfahrungen am Set und tauscht sich über die anstehenden Tage aus. Wenn meine Schwester Unterstützung oder meinen Ratschlag für eine Situation braucht, versuche ich natürlich, sie bestmöglich zu unterstützen. Oft nehme ich die E-Castings für ihre gefragten Rollen mit ihr auf. Gemeinsam vor der Kamera haben wir bei ihrem ersten Projekt als Schwesterrollen schon gestanden.

Sie stehen seit Ihrer Kindheit vor der Kamera. Was fasziniert Sie nach all den Jahren noch immer an der Schauspielerei?
Schauspiel ist mein größtes Hobby und Leidenschaft. Schon als Kind habe ich die Arbeit im Team geliebt, da man immer wieder neue, aber auch schon bekannte Kollegen kennengelernt oder wieder trifft. Sich jedes Mal in eine neue Rolle und Geschichte hineinzuversetzen, ist für mich der ausschlaggebende Reiz am Schauspiel.

Sie sprechen neben Deutsch auch Serbokroatisch. Würden Sie gerne einmal in einer Produktion mitwirken, die Ihre kroatischen Wurzeln thematisiert?
Ja, das wäre ein Traum! Die Sprache sprechen zu können oder eine Familie mit serbokroatischer Herkunft sowie ein wichtiges Thema der historischen Geschichte darzustellen, wäre ein Ziel, welches ich gerne erreichen würde. Das heimatliche und vertraute Gefühl, die Sprache auf der Straße zu hören oder Kontakt zu der Kultur zu haben, würde ich auch gerne während der Teamarbeit und den Dreharbeiten empfinden wollen. Schön bedachte Frage!

«Das Traumschiff» hat eine große Fangemeinde. Was glauben Sie, warum die Serie nach so vielen Jahren immer noch so beliebt ist?
Ein Teil der Fangemeinde durfte ich schon in Miami sowie auf dem Kreuzfahrtschiff kennenlernen. Ich denke, dass die Fan-Gemeinde so groß ist, weil die Hauptcharaktere eine feste Verwurzelung in der Geschichte haben und somit Spannung und Interesse mit sich bringen, da man deren Erfahrungen langfristig über mehrere Staffeln mitverfolgen kann. Dabei kommen neue Kulissen aufgrund der Reisen mit dem Schiff sowie verschiedene Episoden-Rollen mit ins Spiel, was für Abwechslung und Vielfalt sorgt. Die alten Lieblingsrollen und Konstellationen bleiben jedoch bestehen und wecken das Gefühl von Vertrautheit.

Haben Sie bereits neue Projekte geplant oder gibt es eine Traumrolle, die Sie unbedingt spielen möchten?
Geplant sind noch keine neuen Projekte, allerdings sind verschiedene Castings im Umlauf. Ich habe unterschiedliche Traumrollen. Ein ideales Projekt wäre beispielsweise ein Romantik-Film oder Serie sowie Kommissar-Rolle bei einem Krimi oder Psycho-Thriller. Aufgrund ihrer Frage steht serbokroatisch jetzt auch auf meiner Liste…

Gerne. Danke für Ihre Zeit!

«Traumschiff: Miami» sticht am Ostersonntag, den 20. April 2025, um 20.15 Uhr in See.

Kurz-URL: qmde.de/160327
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