
„In der Dokumentation erzählen wir die Geschichte von Manfred Gans alias Freddie Gray, einem jungen Deutschen, der aufseiten der Briten im zweiten Weltkrieg gekämpft hat. Er ist Jude und deshalb von einem Studienaufenthalt nicht mehr nach Deutschland zurückgekehrt, um dort der Verfolgung zu entgehen“, sagte Moderator Mirko Drotschmann. „Seine Eltern sind allerdings in Deutschland geblieben. Und nachdem dann Manfred Gans oder Frederick Gray nach Deutschland gekommen ist mit der britischen Armee, hat er zum Kriegsende seine Eltern gesucht. Und seine Eltern waren zur Zeit des Nationalsozialismus im KZ Theresienstadt eingesperrt. Nach Kriegsende waren sie immer noch dort und Frederick Gray/Manfred Gans hat dann den weiten Weg aus den Niederlanden in das heutige Tschechien auf sich genommen und hat dort dann seine Eltern gesucht. Mehr will ich nicht verraten. Aber ich kann sagen, ein Happy End gibt es auf jeden Fall.“
Mirko Drotschmann fährt die Route 80 Jahre später nach, besucht Borken und lernt dort Freddies Nachfahren kennen, die heute in den USA und Israel leben, darunter Sohn Daniel Gans. Sie treffen sich am einstigen Familiensitz, für alle eine sehr emotionale Situation. Freddie macht damals nur kurz im Heimatort Halt. Die Sorgen um seine Eltern treiben ihn zur raschen Weiterfahrt Richtung Osten an. Mehr als 600 Kilometer durch das zerstörte Deutsche Reich liegen noch vor ihm. Unterwegs werden er und sein Fahrer Bob Zeuge einer wahren Völkerwanderung. Millionen Menschen sind bei Kriegsende entwurzelt durch Krieg, Verschleppung und Flucht. Am Abend des 14. Mai hat er sein Ziel Theresienstadt erreicht. Nur wenige Tage, nachdem die Rote Armee hier die Kontrolle übernommen hat.
Die Autoren Mokosch und Rose sagen: „Dank der Möglichkeiten der Graphic Novel können wir in Freddies Jeep einsteigen und ihn hautnah auf seiner Reise durch Trümmerdeutschland begleiten. Die Verbindung von Schauspiel, Illustrationskunst und authentischem Archivmaterial schafft eine atmosphärische Visualität, die Freddies Geschichte auf besondere Weise erlebbar macht. Wir kombinieren 2-D- und 3-D-Elemente, greifen auf Comic-Ästhetiken zurück und lassen gleichzeitig ikonische Archivaufnahmen in neuem Licht erscheinen. Unterstützt wird das Ganze durch eine eigens entwickelte künstliche Intelligenz, die den handgezeichneten Look auf alle Szenen überträgt. Dialoge, Ausstattung und Hintergründe orientieren sich eng an Freddies Reisebericht, während rahmende Zitate aus dem Originaltext für zusätzliche Tiefe sorgen.“
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