Wer erinnert sich nicht gerne an die Zeiten zurück, als es im deutschen Fernsehen statt Krawallshows noch unterhaltsame Gameshow-Formate zu sehen gab. Das ging gleich vormittags los mit „Der Preis ist heiß“ oder dem „Familienduell“ mit Werner „Ich trage gerne Tennissocken“ Schulze-Erdel. Am Nachmittag und Vorabend gab es dann „Jeopardy“, „Geh auf’s Ganze!“, „Glücksrad“ und „Ruck Zuck“.
Das war noch Fernsehen. Ganz klar: Auch wenn Shows dieser Art nicht dem Erste-Klasse-TV zugerechnet werden konnten, so war der Unterhaltungs-Wert dieses Fernsehprogramms doch um ein Vielfaches höher als es heutzutage der Fall ist. Immer weiter werden Pseudo-Shows mit das „Jugendgericht“ optimiert, werden mehr nackte Haut und mehr Blut in die Handlungen integriert, um noch mehr Zuschauer zu erreichen. Die Krux: Das Publikum fällt leider auf diese Maschen herein.
Alleine die Tatsache, dass es sich bei Richter-Shows um preiswerte Produktion handelt, macht solche Formate für Sender-Chefs attraktiv. Doch ginge das Interesse deutlich zurück, müsste allmählich ein Nachdenken eintreten. Da Barbara Salesch & Co. dennoch auch momentan noch Marktanteile von bis zu 20 Prozent erreichen, wird man als Fan des Fernsehens der 90er wohl auch in Zukunft viel Geduld mitbringen müssen.
Ein schwacher Trost ist der neue „Gameshow Marathon“ bei ProSieben, der mal wieder nicht ohne die typischen „lustigen“ Promis auskommen wird. Am traurigsten ist jedoch das Ende von „5 gegen 5“ und der „Spielarena“: Liebe Zuschauer, wann wacht ihr endlich auf?
Die nächste Ausgabe unserer Kolumne „Kreis runde Sache“ erscheint am Mittwoch - natürlich bei Quotenmeter.de.