Interview

Caroline Frank: ‚Wien ist so geschichtsträchtig, in jedem Winkel steckt eine Geschichte‘

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Die Schauspielerin ist am Donnerstag in dem neuen Krimi «Mord in Wien» zu sehen. Im Quotenmeter spricht Frank auch über ihre australische Heimat.

Frau Frank, «Mord in Wien – Der letzte Bissen» beginnt mit einem brutalen Doppelmord. Was können Sie uns über den Fall und die Ausgangslage Ihrer Figur Majorin Malzer verraten?
Zwei Kollegen werden ermordet, einer davon sehr hochrangig und geschätzt. Der Fall spielt also in den eigenen Reihen und vernetzt sich in mafiöse Machenschaften und alte, unter den Tisch gekehrte, Geschichten. Könnte leider aktueller nicht sein.

Ihre Figur, Franziska Malzer, ist eine bodenständige, unerschrockene Ermittlerin – ganz anders als ihr adliger Kollege Nassau. Was hat Sie an dieser Konstellation gereizt?
Es ist immer interessant wenn zwei Welten aufeinander prallen und miteinander auskommen müssen. Tom und Jerry würden per se auch lieber nichts miteinander zu tun haben wollen, aber wenn die Hausherrin nach Hause kommt, halten sie zusammen.

Mich hat unter anderem gereizt, dass man sich mit den eigenen Vorurteilen konfrontiert sieht und lernt sich dadurch noch besser kennen - ein bisschen Schwarz-Weiß spielen macht auch Spaß.

Malzer stammt aus einer Winzerfamilie und bringt eine sehr direkte, lebensnahe Art mit – wie viel Caroline Frank steckt in dieser Figur?
Ich kann auch sehr direkt sein. Allerdings bin ich, denke ich, etwas nahbarer. Ich komme aus einer Hoteliers Familie. Man musste immer helfen und anpacken, das macht mich auch sehr praktisch und bodenständig, im Alltag. Wie Franziska Malzer. Ich bin meiner Schwester, meinen Schwestern, auch wahnsinnig verbunden und sie sind wahrscheinlich die, die mich am besten kennen.

Nassau und Malzer müssen ohne große Vorbereitung zusammenarbeiten. Wie war das Zusammenspiel mit August Wittgenstein – vor der Kamera und am Set?
August Wittgenstein ist eine einzige Freude. Klug, charmant, gerade heraus, sehr diszipliniert und sagt was er will. Ich spiele wahnsinnig gern an seiner Seite.

Regisseurin Sabine Derflinger ist bekannt für ihre klare Handschrift – wie hat sie das Ermittler-Duo geführt und Ihnen als Schauspielerin Raum gegeben?
Sabine Derflinger war perfekt für meine Figur. Ich schätze sie sehr, bewundere ihre filmischen Portraits, Ihre feministische Einstellung. Sie hat sich viel Zeit genommen, immer wieder überprüft, ob wir richtig liegen und hatte die richtige Portion Humor um dieses Duo und alle Kollegen glänzen zu lassen.

Wien wird im Film als „Welthauptstadt der Spionage“ inszeniert. Wie wurde diese Atmosphäre beim Dreh eingefangen – und was macht Wien als Schauplatz besonders?
Wien ist so geschichtsträchtig, in jedem Winkel steckt eine Geschichte. Egal ob in hohen Kreisen oder Untergrund, ich glaube Wien hat schon alles gesehen.

Zwischen Action, Thriller und klassischem Krimi: Wo würden Sie «Mord in Wien» stilistisch einordnen – und wie hat sich das auf Ihr Spiel ausgewirkt?
Ich finde gerade die Anfangsszene und auch den Showdown am Ende sehr actionreich.Die Geschichte ist gut gesponnen und auch der Humor fehlt nicht. Ich hoffe, die Gangart der Kommissare erinnert ein bisschen an einen Krimi im schwedischen Format. Die mag ich besonders, die sind nicht so glatt..

Sie haben Ihre Karriere im Musical begonnen. Wie fließt Ihre musikalische Ausbildung heute noch in Ihre Schauspielarbeit ein – vielleicht auch in Körpergefühl oder Timing?
Choreografie und Wiederholung sind in dem Fall sehr einfach für mich. Genau auf Position zu spielen. Das ist eigentlich das, was man im Musical macht. Jeden Abend das Gleiche mit Enthusiasmus, schnell sein im Einlernen von Choreografien und reproduzierbar. (lacht)

Sie sind in Australien geboren. Haben Sie mit Australien noch Verbindungen?
Nein. Das letzte Mal war ich vor sechs Jahren da, um zu sehen wo ich herkomme, was meine Eltern in den 70ern dorthin verschlagen hat. Außer, dass man meinen Namen englisch ausspricht, bleibt es eine schöne und wichtige Anekdote in meiner elterlichen Geschichte.

Danke für Ihre Zeit!

Die neue Reihe «Mord in Wien» startet am Donnerstag, den 24. April 2025, um 20.15 Uhr im Ersten.

Kurz-URL: qmde.de/160659
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