
Wie bei der Gesangs-Castingshow knickten die Reichweiten und Marktanteile ohne Bohlen ein. Schalteten vor fünf Jahren durchschnittlich noch fast drei Millionen Zuschauer die elf Ausgaben ein, halbierte sich die Reichweite im Jahr darauf. Das durchaus gelungene Comeback bei «DSDS» ließ sich mit Bohlen doch sicherlich auf für die Talentshow von UFA Show & Factual übertragen! So oder so ähnlich war jedenfalls die Denke der RTL-Verantwortlichen um Inga Leschek, Programmgeschäftsführerin RTL und RTL+. Damit lag sie im vergangenen Jahr nicht ganz daneben. Der Staffelschnitt erhöhte sich von 1,46 Millionen auf 2,48 Millionen Zuschauer. Allerdings gehört zur Wahrheit auch, dass RTL nur vier Folgen produzieren ließ.

Anders als die 17. Staffel, die in diesem Jahr vom 5. bis 26. April immer samstags um 20:15 Uhr zu sehen war. Bohlen saß erneut neben Bruce Darnell und «Let’s Dance»-Profitänzerin Ekaterina Leonova in der Jury. Anna Ermakova, Siegerin der «Let’s Dance»-Staffel 2023, wurde von Comedian und «Let’s Dance»-Teilnehmer des vergangenen Jahres Tony Bauer ersetzt. Der laut des Karfreitags-Specials «Let's Dance – Die 25 beliebtesten Stars aller Zeiten» 14. beliebteste Teilnehmer der Tanzshow konnte den Quoten- und Reichweiten-Verfall aber nicht abwenden.

Die zweite «Das Supertalent»-Staffel nach Dieter Bohlens Comeback bestätigte eine Beobachtung, die schon nach der zweiten «DSDS»-Season nach der Bohlen-Rückkehr getroffen werden konnte: Einmal klappt’s, damit sollte man es aber auch gut sein lassen. Schon die 21. Staffel von «Deutschland sucht den Superstar» war im vergangenen Herbst nicht von Erfolg gekrönt und reihte sich nach der Silbereisen-Staffel auf Rang zwei der erfolglosesten «DSDS»-Runden ein. Der Misserfolg liegt sicherlich auf Tony Bauers Schultern, der nur einen Platz hinter Anna Ermakova in der Liste der beliebtesten «Let’s Dance»-Stars rangiert, doch es bleibt doch festzuhalten: Die einfache Formel der RTL-Verantwortlichen „Nimm «Let’s Dance»-Personal, um «Let’s Dance»-Quoten zu erhalten“ funktioniert nicht dauerhaft. An dieser Stelle seien auch noch Jens "Knossi" Knossalla (beliebteste «Let's Dance»-Kandidat aller Zeiten) und Victoria Swarovski (seit 2018 Moderatorin an der Seite von Daniel Hartwich) erwähnt. Der Ansatz wirkt vielmehr ambitions- und lieblos. Sich mit fremden Federn zu schmücken, sollte ein Format, das fas 20 Jahre auf dem Buckel hat, eigentlich nicht nötig haben. Und wenn doch, dann hat es womöglich einfach ausgedient.
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