
WDR-Fernsehdirektor Ulrich Deppendorf: "Die von Annemarie Wendl gespielte, ja erschaffene Else Kling war eine 'Kultfigur'. Sie war beinahe ein Synonym für die Serie selbst: wer an Else Kling denkt, denkt an die "Lindenstraße" und umgekehrt. Und so ist auch der Erfolg der Serie untrennbar mit Ihrem Namen verbunden".
Mit tiefer Trauer und Betroffenheit reagierte die «Lindenstraße»-Produktion auf die plötzliche Todesnachricht. Produzent Hans W. Geißendörfer: "Im Januar dieses Jahres stand Annemarie noch vor unseren Kameras. Im Mai haben wir die unverwechselbare Figur Else Kling, die von Annemarie Wendl unvergleichlich gespielt wurde, in der Serie beerdigt. Und jetzt hat sie auch unsere Wirklichkeit verlassen. Die «Lindenstraße» und Millionen von Zuschauern verdanken Annemarie Wendl wunderbare Fernseherlebnisse. Für mich persönlich ist mit Annemarie auch eine sehr gute Freundin gestorben."
Annemarie Wendl wurde 1914 in Trostberg/Oberbayern geboren. Ihre Schauspielausbildung begann sie bei Lucie Höflich. Danach spielte sie viele klassische Theaterrollen, darunter an Bühnen in Augsburg, Bonn, Innsbruck, München, Berlin, Bamberg und Ingolstadt. In ihrer Jugend verkörperte sie "alle Sentimentalen" (Luise, Gretchen, Hero, Emilia etc.)", danach klassische und Charakterrollen (u.a. Adelheid im "Götz von Berlichingen", Blanche in "Endstation Sehnsucht", "Maria Stuart" oder die "Mutter Courage").
Noch im hohen Alter ging sie 1997 neben ihrer Arbeit in der «Lindenstraße» in Georg Lohmeiers Stück "Die Witwe zum Grünen Baum" auf Tournee. Darüber hinaus war sie im Jahr 2001 in "Sanssouci" von Peter Stripp an der "Tribüne" in Berlin zu sehen. Daneben wirkte Annemarie Wendl in zahlreichen Fernseh- und Kinoproduktionen mit.
Ihren letzten Auftritt als Else Kling in der «Lindenstraße» hatte Annemarie Wendl in Folge 1069, die Ende Mai ausgestrahlt wurde. Annemarie Wendl lebte zuletzt in München. Sie hinterlässt einen Sohn. Die Beerdigung findet auf Wunsch der Verstorbenen im engsten Familien- und Freundeskreis statt.