"Ich halte das nicht für verwerflich, weil ich nicht auf irgendeine Art abhängig bin", sagt er gegenüber der Wochenzeitung "Die Zeit". Hinter der Kritik stecke "eine gute Portion böser Wille". Kerner richtet nach zehn Jahren als "treuer Mitarbeiter" beim ZDF auch eine Bitte an seinen Sender: "Ich hätte mir deshalb gewünscht, aus diesem Bereich des Senders etwas mehr Rückhalt zu bekommen."
Kerner erklärt, die eigenen Sendungen könnten von seinen Werbeauftritten durchaus profitieren. "Man kann durch Werbung auch neues Publikum finden", sagt Kerner. "Die Rezipienten von Fernsehwerbung sind ja hauptsächlich jüngere Leute, ein Publikum, das sich traditionell beim ZDF nicht gerade zuhauf versammelt."
Für die massive öffentliche Kritik an seiner Werbetätigkeit für die Fluglinie "Air Berlin" hat Kerner eine eigene Erklärung: "Eine Sau muss ja durchs Dorf getrieben werden ... Es war sicher für manche besonders reizvoll, dem netten Herrn Kerner eins mitzugeben - das dann auch noch in Kombination mit dem erfolgreichen Unternehmer Hunold! Zwei dicke Mücken mit einer Klappe! Da konnte man mal so richtig draufsemmeln."
Von einem "Feindbild Kerner" will der ZDF-Moderator allerdings nichts wissen: "Ich bin doch kein Feindbild, ich leide nicht an Verfolgungswahn. Ich habe etwas Neues riskiert, viermal wöchentlich einen Talk im Fernsehen, und das in einem relativ seriösen Umfeld. Es hat funktioniert, und dieser Erfolg erzeugt Neid."