Im Alter von 78 Jahren ist der frühere Fernsehchefredakteur und Washington-Hörfunkkorrespondent des Südwestfunks (SWF) Hans Gresmann gestorben. SWR-Intendant Peter Voß würdigte Gresmann als bedeutenden Journalisten.
Voß: "Hans Gresmann besaß eine der wichtigsten journalistische Begabungen, nämlich die Fähigkeit, fundierte Sachkenntnis zu verbinden mit stilistischer Exaktheit und Allgemeinverständlichkeit." Durch seine Tätigkeit als Hörfunkkorrespondent in Washington von 1986 bis 1990 habe er sich große Verdienste um die deutsch-amerikanischen Beziehungen erworben. Hierfür ist Gresmannn 1990 das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse verliehen worden.
SWR-Fernsehdirektor Bernhard Nellessen sagte zum Tode Gresmanns: "In seiner Zeit als SWF-Chefredakteur hat Hans Gresmann bei der aktuellen Berichterstattung wie auch bei der profunden Analyse Akzente gesetzt. Mit ihm verlieren wir einen profilierten Fernsehjournalisten und exzellenten Kenner der Politik."
Hans Gresmann wurde am 25. April 1928 in Hamburg geboren. Er studierte in Hamburg und Seattle (USA) Neuere Geschichte, Psychologie und Politische Wissenschaften. Von 1957 bis 1970 war er politischer Redakteur bei der Wochenzeitung "Die Zeit". Ab 1965 war er zudem als Kommentator beim Ersten Deutschen Fernsehen tätig. 1971 kam Gresmann als Mitarbeiter der Politmagazins «Report» zum SWF nach Baden-Baden, wo er 1973 Ressortleiter Politik und Stellvertretender Chefredakteur Fernsehen wurde. Ab 1981 war er Fernsehchefredakteur, bevor er 1986 für vier Jahre als Hörfunkkorrespondent des SWF und des Deutschlandfunks nach Washington ging. Seit 1990 arbeitete Gresmann als Autor und freier Journalist.