In 250 weiteren Folgen werden die Zuschauer ihre lieb gewonnene Figur dann bei den ersten Schritten in der Ehe begleiten. „Die Fans werden sehen, wie glücklich Julia und Daniel sind und welche Aufgaben in Zukunft auf sie zu kommen“, erklärt Königstein im Quotenmeter.de-Interview. Damit betritt der Mainzer Sender Neuland, denn bislang stieg die Hauptdarstellerin einer Telenovela nach der Serienhochzeit immer aus. Auch in Südamerika habe sich diese Variante als brauchbarste Form entwickelt, gibt Königstein zu. In Deutschland sei das aber ein bisschen anders: „Es gibt ja keine festen Gesetze, wie eine Telenovela aussehen muss“, sagt er und wehrt sich damit gegen den Vorwurf gegen das Konzept einer klassischen Telenovela zu verstoßen.
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Seit einigen Tagen wird «Julia» im Übrigen als bisher einzige Telenovela im Bildformat 16:9 gesendet. „Auch wenn einige Zuschauer zuerst dachten, ihr Fernseher sei kaputt, mittlerweile sind alle begeistert“, erzählt Königstein. Gerade der schönen Landschaften wegen eigne sich die Ausstrahlung einer Telenovela im 16:9-Format besonders. Wie es über lange Sicht weitergehe mit dem Genre Telenovela müsse man abwarten, erklärte er im Quotenmeter.de-Gespräch. „Momentan ist sicherlich eine Sättigung eingetreten“, erklärt er. Dies habe das ZDF auch mit dem Format «Tessa – Leben für die Liebe» erfahren müssen. Ohnehin sei die Situation mit dem Boom der Daily-Soaps in den 90er Jahren zu vergleichen. „Genauso wie sich eine bestimmte Anzahl von Soaps durchgesetzt hat, wird es auch einige Telenovelas weiterhin geben“, ist er sich sicher. In welcher Form das ZDF aber längerfristig mit dem Format plant, sei nicht klar. Zunächst gebe es die angekündigten zusätzlichen 250 Kapitel, so Königstein. Eine Praxis, die beim so schnelllebigen deutschen Fernsehmarkt vielleicht nicht einmal verkehrt ist…