Das Bedürfnis, immer im Mittelpunkt zu stehen, habe der Ostfriese von seinem Vater. Der habe "mit über 80 noch Handstand gemacht", erzählt Waalkes. Und: "Mein Vater lag auf dem Sterbebett, meine Mutter, mein Bruder und ich standen um ihn rum. Plötzlich ächzte und stöhnte er, wir dachten: Jetzt geht es zu Ende. Und er? Grinste und machte: Hähä - war nur ein Scherz!"
Waalkes' Mutter hingegen sei "der religiöse, leicht verletzliche Teil der Familie, das protestantische Gewissen" gewesen. "Wenn bei uns zu Hause zu laut gelacht wurde, hat meine Mutter den Kamin zugestopft: Was sollen denn die Nachbarn denken?"
Waalkes hat kein Problem damit, auch mit 58 noch zwanghaft rumzublödeln. "Meine Arbeit wird seit über 35 Jahren mit Lachen honoriert - ein Glück für mich. Denn ich habe ja nichts anderes gelernt. Ich bin nicht bereit, mich noch groß zu verändern." Dennoch kenne er Selbstzweifel: "War ich früher politischer? Habe ich noch nicht genug Geld? Soll ich jetzt aufhören?", frage er sich ständig. "Aber bevor ich mir dann die Kugel gebe, nehme ich lieber die Gitarre, dum-di-dum, schon geht's mir besser. Ich kann ewig dasitzen und spielen, Beatles, Beethoven, Bartok, alles. Und plötzlich sind zwölf Stunden rum. Das hilft: Mit den eigenen Fehlern leben zu lernen, darum geht es doch."