Die Kritiker

«Kommissarin Lucas – Skizze eines Toten»

von
Story:
Die Leiche der 25-jährigen Rechtsanwaltsgehilfin Karin Berling wird am Donauufer in Regensburg geborgen. Die Eltern sind fassungslos, zumal ihre Tochter Karin unmittelbar vor der Hochzeit mit dem Türken Cengiz Özgür stand. Der zukünftige Ehemann reagiert auf die Todesnachricht mit Entsetzen, doch erste Recherchen machen deutlich, dass seine Beziehung zu Karin kurz vor dem Aus stand. Eine Ursache war das streitbare Verhältnis zu seinen zukünftigen Schwiegereltern, eine weitere, das enge Beziehungsverhältnis zwischen Karin und Klaus Webert. Webert hat für die Tatzeit kein Alibi und gerät deswegen gerät unter Verdacht, aber auch Cengiz Bruder Mehmet gehört zum Kreis der Tatverdächtigen, als sich herausstellt, dass er sich stark für die fundmentalistische Bewegung engagiert. Kommissarin Lucas erkennt, dass sie den Fall erst lösen kann, wenn sie auch die religiös-politischen Verflechtungen hinter dem Geschehen zu entschlüsseln weiß

Darsteller:
Ulrike Kriener («Elementarteilchen») ist Ellen Lucas
Thure Riefenstein («Rose unter Dornen») ist Stefan Deuter
Michael Roll («Donna Leon – Endstation Venedig») ist Boris Noethen
René Ifrah («Fay Grim») ist Mehmet Özgür
Erden Alkan ist Cemal Özgür

Kritik:
Mit „Skizze einer Toten“ mit dem Autor Jochen Brunow ein wirklich spannender Samstag-Abend-Krimi gelungen. Wer nur die Inhaltsangabe liest, könnte meinen, dass das Thema „Konflikt mit einer muslimischen Familie“ zum dreißigsten Mal durchgekaut wird. Dem ist aber mit Nichten so. Der Film versucht, ohne Vorurteile an das Thema heranzugehen - was ihm auch sehr gut gelingt. Ohnehin hat die Produktion das Prädikat "Realistisch" verdient.

Hervorzuheben ist die schauspielerische Leistung von Ulrike Kriener, die einmal mehr in ihrer Rolle als Kommissarin Lucas überzeugt. Aber auch die Familie Özgür überzeugt durch realistische Darstellung der Figuren. Insgesamt ist die Geschichte unheimlich dicht erzählt, die 90 Minuten vergehen wie im Flug. Nur an einigen Stellen tut sich der Zuschauer schwer, mitzukommen. Zur Verwirrung tragen auch die vielen türkischen Namen bei, die man unter Umständen leicht verwechseln könnte.

Alles in allem ist der Film eine willkommene Alternative zum sonstigen Gegenprogramm – und sicherlich alles andere als eine schlechte Wahl.

Das ZDF zeigt den Krimi am Samstag, den 21. Oktober 2006, um 20.15 Uhr.

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