Das Bildungsniveau, das Einkommen und die berufliche Stellung der Zuschauer spielen bei der Entscheidung zwischen privaten und öffentlich-rechtlichen Sendern keine Rolle. Nach einer Untersuchung des ProSiebenSat.1-Vermarkters SevenOne Media schneiden RTL, Sat.1, ProSieben & Co. bei den gehobenen Zielgruppen sogar besser ab als die öffentlich-rechtlichen Sender.
So erreichen die Privatsender bei den besser gebildeten Zuschauern einen Marktanteil von 50,6 Prozent, während die öffentlich-rechtlichen Sender auf 43,3 Prozent kommen. Auch bei den Top-Verdienern mit einem monatlichen Haushalts-Nettoeinkommen von mehr als 2.500 Euro liegen RTL, Sat.1 & Co. mit 47,6 Prozent vor den öffentlich-rechtlichen Sendern, die in dieser Zielgruppe 45,8 Prozent erreichen.
Ein ähnliches Bild zeigt sich bei den Zuschauern, die beruflich etabliert sind: Bei leitenden Angestellten, Beamten und Selbstständigen kommt das Privatfernsehen auf einen Marktanteil von 49,2 Prozent, ARD, ZDF & Co. auf 42,6 Prozent.
Fernsehen ist kein "Unterschichten"-Medium
Vor dem Hintergrund der aktuellen Debatte um die so genannten "Unterschichten" und ihre Mediennutzung hat SevenOne Media auch die Strukturanteile von erwerbslosen Personen an der TV-Nutzung untersucht. So waren im Jahr 2005 10,8 Prozent der Zuschauer des Privatfernsehens arbeitslos, bei den öffentlich-rechtlichen Anbietern waren es 10,3 Prozent. Zum Vergleich: Im Jahresdurchschnitt 2005 lag die offizielle Arbeitslosenquote bei 11,7 Prozent. Die Ergebnisse zeigen zudem, dass auch die erwerbslosen Zuschauer bei ihrer Programmauswahl nicht zwischen privaten und öffentlich-rechtlichen Sendern unterscheiden.
Daniel Haberfeld, Director Research SevenOne Media: "Das Privatfern- sehen ist ein Massenmedium. RTL, Sat.1, ProSieben & Co. machen Fernsehen für die breite Masse. Dabei erreichen sie alle sozialen Schichten und Berufsgruppen in gleichem Maße, die Mitte der Gesellschaft ebenso wie die Eliten. Die gehobenen Zielgruppen unterscheiden bei ihrer Wahl zwischen privaten und öffentlich-rechtlichen Zuschauern ebenso wenig wie die erwerbslosen Zuschauer."