Quotencheck

«Formel 1 2006»

von  |  Quelle: RTL
Nach dem Karriere-Ende von Michael Schumacher befürchten viele nun einen Quotenabsturz. Grund genug, die Quoten der vergangenen zwei Jahre einmal genauer unter die Lupe zu nehmen.

Am vergangenen Sonntag endete die Formel 1-Saison – Fernando Alonso wurde Weltmeister und Michael Schumacher verabschiedete sich aus dem aktiven Rennzirkus. Dass die Saison 2006 spannender war, weil Alonso und Schumacher punktemäßig näher aneinander lagen, machte sich auch bei den Quoten bemerkbar. Die diesjährige Saison startete Mitte März in Bahrain – 9,41 Millionen Menschen sahen den ersten Lauf der Saison. Der Marktanteil bei allen Zuschauern lag bei 47,2 Prozent, in der Zielgruppe waren 48 Prozent dabei.

Ohnehin fällt auf: Die Quoten ab drei Jahren und die Quoten in der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen liegen in auf ähnlichen Niveau – nur selten kommen Unterschiede von mehr als zwei Prozentpunkten zustande. So waren die Quoten des Bahrain-Grand-Prix im Jahr 2006 deutlich besser als 2005: Damals sahen nur 7,17 Millionen Zuschauer das Rennen, der Marktanteil betrug 46,5 Prozent bei allen und 46,0 Prozent in der Zielgruppe.


Etwas niedriger sind die Werte, wenn die Formel 1 in Malaysia Halt macht. Aufgrund der Zeitverschiebung startet das Rennen dann um acht Uhr morgens deutscher Zeit. 6,03 Millionen Menschen frühstückten am 19. März mit RTL und den Formel 1-Kommentatoren. Die Quote stimmte aber – es war die vierthöchste der gesamten Saison: 57,3 Prozent – also mehr als die Hälfte der fernsehenden – waren bei RTL dabei. In der Zielgruppe wurde ein nahezu identischer Wert erzielt (57,2 %). Auch hier Blick ein Jahr zurück und auch der Malaysia Grand Prix konnte seine eigenen Spitzenwerte noch einmal toppen: 2005 wurde eine Quote von 52,1 Prozent (ab drei Jahren) gemessen.

Noch früher mussten die Fans aufstehen, wenn sie den Start des Rennens in Australien nicht verpassen wollten. Um den Europäern eine etwas angenehmere Startzeit zu gewährleisten, wurde das Rennen in diesem Jahr ohnehin zeitlich nach hinten verschoben. Um sechs Uhr deutscher Zeit schalteten die Ampeln auf Grün – dementsprechend niedrig war die Reichweite dieses Rennens: 2,23 Millionen Zuschauer sahen Anfang April zu. Die Quote hingegen kann sich sehen lassen: 59,6 Prozent bei allen Zuschauern und 57,6 Prozent in der Zielgruppe sahen das Programm des Marktführers. Auch diese Werte liegen deutlich über denen des Jahres 2005 als der Australien Grand Prix noch um vier Uhr nachts startete: Mit knapp über zwei Millionen Rennsportbegeisterten erzielte RTL damals eine Quote von 52 bzw. 48 Prozent Marktanteil.



Ende April kehrte die Formel 1 dann erstmals nach Europa zurück – das Rennen in San Marino stand an. Mit knapp neun Millionen Zuschauern und leicht über 50 Prozent Marktanteil in beiden Zielgruppen war auch das vierte Rennen der Saison 2006 ein voller Erfolg für den Kölner Sender. RTL konnte die Quoten im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls leicht verbessern.

Dieser positive Trend wurde im Mai – beim Großen Preis von Europa am Nürburgring – erstmals gebrochen. Mit 7,14 Millionen Zuschauer sahen 2006 rund eine Millionen Menschen weniger zu als im Jahr 2005 (8,12 Millionen). Der Marktanteil blieb vergleichsweise konstant, er sank um nur 0,5 Prozentpunkte auf 51,3 Prozent. Beim Rennen in Spanien zwei Wochen später waren erneut weniger Menschen dabei als im Vorjahr (8,02 Millionen zu 8,89 Millionen), der Marktanteil war somit 0,3 Prozentpunkte niedriger als 2005.

Wenn der Rennzirkus Ende Mai in Monaco gastiert, steht der kleine Staat Kopf. Und auch die Deutschen lieben das Rennen – in der Kategorie „Meistgesehene Rennen 2006“ liegt der Monaco – Grand – Prix auf Platz 5: 9,29 Millionen Menschen bescherten dem Sender RTL eine tolle Einschaltquote von 48,1 Prozent (2005: 47,5 %). In der Zielgruppe lag die Zielgruppe damit erneut über der 50-Prozent-Marke.


Reichweitentechnisch schwächer verläuft das Rennen in Großbritannien: 6,76 Millionen Menschen, die das Rennen sahen, sind zwar eine ganze Menge, dennoch ist es eine vergleichsweise niedrige Zuschauerzahl. Da an diesem zweiten Sonntag im Juni aber allgemein wenig ferngesehen wurde, reichte es erneut für über 50 Prozent Marktanteil in beiden Gruppen. Der geringere Fernsehkonsum mag auch darin begründet sein, dass an diesem Tag noch drei Gruppenspiele der Fußball-WM in Deutschland auf dem Programm standen… 2005 war das noch anders: Die Zuschauerzahl war nahezu identisch (6,75 Mio.) – die Quote lag allerdings bei nur 33,5 Prozent und somit bis zu 20 Prozentpunkte unter anderen Rennen zur gleichen Zeit.

Ende Juni gastiert die Formel 1 in Kanada. Aufgrund der Zeitverschiebung starten Schumacher und Co. dann erst um 19 Uhr deutscher Zeit. Die Königsklasse des Motorsports zur Primetime – das bedeutet, dass die Marktanteile sinken: 34,2 Prozent der Zuschauer ab drei Jahren und 36,9 Prozent in der Zielgruppe sahen in diesem Jahr das Rennen in Montreal: Insgesamt waren durchschnittlich 9 Millionen Bundesbürger dabei, 4,10 Millionen waren davon zwischen 14 und 49 Jahre alt (Durchschnittswerte). Im Jahr 2005 lockte das Kanada-Rennen noch die höchste Zuschauerzahl: Mit 9,95 Millionen Menschen kratzte das Spektakel heftig an der 10-Millionen-Marke. Die Marktanteile waren 2006 jedoch leicht besser.

Auch beim USA-Grand-Prix wurde in Deutschland zur besten Sendezeit gefahren. 7,30 Millionen gönnten sich eine Pause vom WM-Fieber und feuerten ihren jeweiligen Liebling an. Mit 31,0 Prozent Marktanteil bei allen und 34,1 Prozent in der Zielgruppe waren die Werte aber sendezeitbedingt schwächer als üblich. 2005 holte das Rennen in Indianapolis sogar den zweitschlechtesten Marktanteil der Saison: 7,51 Millionen Zuschauer bedeuteten damals 26,8 Prozent (Zielgruppe: 30,4 %).


Der Frankreich Grand Prix bewegte sich dann wieder in etwa auf Vorjahresniveau. Die Reichweite an sich war etwas geringer, der Marktanteil mit 46,5 Prozent aber fast exakt gleich. Nur in der Zielgruppe hatte das Rennen 2005 etwas bessere Werte: (46,3 % zu 44,8 %). Deutlich zulegen im Vergleich zum Vorjahr konnte das Rennen auf heimischen Boden: Am 30. Juli 2006 stand der Hockenheimring im Mittelpunkt und durchschnittlich 8,28 Millionen verfolgten das dortige Rennen (50,3 %). In der Zielgruppe waren 3,43 Millionen Bundesbürger dabei (49,6 %). Das sind deutlich bessere Werte als noch im Jahr zuvor (7,61 /44,2 Prozent ab drei bzw. 3,37/43,1 Prozent in der Zielgruppe).

Gewohnt stark lief auch 2006 das Rennen in Ungarn. 9,33 Millionen Zuschauer entsprachen der drittbesten Reichweite des Jahres: 50,2 Prozent Marktanteil für RTL (Zielgruppe: 52,7 %). Schon im Vorjahr lief das Rennen in Budapest überdurchschnittlich gut, hatte damals knapp neun Millionen Zuschauer und Marktanteile von knapp 50 Prozent.
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Deutlich besser lief 2006 das Rennen in der Türkei. Waren 2005 nur 7,32 Millionen Menschen dabei, verfolgten in diesem Jahr 8,06 Millionen das Renngeschehen. Die Quote stieg bei allen Zuschauern von 41,6 auf 44,2 Prozent und in der Zielgruppe von 43,2 auf 45,2 Prozent. Spannend wurde es dann beim Grand Prix in Monza/Italien. Schumacher und Alonso sollten nach der Veranstaltung fast gleichauf liegen. Mit 7,71 Millionen Zuschauern lag die Reichweite deswegen auch klar höher als im Vorjahr (6,65 Millionen). Mit Marktanteilen von knapp 51 Prozent bei allen und über 51 Prozent in der Zielgruppe konnte RTL erneut sehr zufrieden sein.

In Belgien wurde 2006 nicht gefahren, deswegen der Vollständigkeit halber kurz die Werte aus dem Jahr 2005: 7,86 Millionen Zuschauer, 43,4 Prozent. In der Zielgruppe 3,49 Millionen Bürger (43 %) das auf Grund der komplexen Strecke spannende Rennen. Am 1. Oktober dieses Jahres gastierte der Rennzirkus im Reich der Mitte – der China Grand-Prix stand auf dem Terminplan. Auch dieser wurde wegen der Zeitverschiebung zu ungewohnter Zeit freigegeben. 8:03 Uhr war es, als Schumi und Co. starteten: Mit 5,32 Millionen Zuschauer waren die Werte etwas schlechter als beim Malaysia-Grand-Prix, der ebenfalls um acht Uhr losging. Im Vergleich zum Vorjahr, als die Weltmeisterschaft schon so gut wie entschieden war, gelang aber ein wahrer Sprung nach vorne. 2005 waren nämlich nur 3,33 Millionen Menschen dabei (42,8 %). 2006 stieg der Marktanteil auf 56,8 bzw. 56,4 Prozent (Zielgruppe) an.

Ein ähnlicher Sprung wurde auch beim Grand-Prix in Japan gemessen. Dort hätte Schumi 2006 einen wichtigen Schritt in Richtung Titel machen können. Dass er es nicht geschafft hat, schadete der Quote nicht: 4,48 Millionen Bundesbürger waren ab sieben Uhr morgens dabei – der Marktanteil war 2006 nie höher: 64,4 Prozent ab drei Jahren und 62,5 Prozent bei den 14 bis 49-Jährigen wurden gemessen. Bei den Reichweiten verbesserte sich der Japan Grand Prix im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 40 Prozent. 2005 sahen das Rennen nur 2,41 Millionen Menschen.

Dass das Rennen in Brasilien granatenmäßig einschlug ist klar: 13,44 Millionen Menschen (so viele wie seit langem nicht mehr) verabschiedeten Michael Schumacher und sahen seinen Reifenschaden und den zugleich geplatzten Titeltraum). Da auch dieses Rennen am Abend ( ab 19 Uhr) gefahren wurde, lag der Marktanteil bei allen Zuschauern bei 39,7 Prozent. In der Zielgruppe sahen sensationelle 6,29 Millionen Menschen das Rennen (44,9 %). Im Vorjahr waren 7,3 Millionen Bundesbürger vor den Schirmen gesessen (23,9 % - und somit der niedrigste Marktanteil 2005).

Nicht zu vergessen ist, dass die Formel 1-Übertragungen des Pay-TV-Kanals Premiere ebenfalls rund eine Million Menschen an einem normalen Rennsonntag anziehen. Zusammenfassend kann also gesagt werden, dass die Saison 2006 noch erfolgreicher lief als die ohnehin schon sehr gut laufende Saison 2005. Im Schnitt sahen 7,62 Millionen Menschen die Rennen im Jahr 2006 (2005: 6,94 Millionen). Der Marktanteil belief sich hierbei auf sensationelle 46,0 Prozent (2005: 41,7 %). Einen deutlichen Anstieg gab es auch in der werberelevanten Zielgruppe: Aus 3,13 Millionen Zusehern im Jahr 2005 wurden 2006 durchschnittlich 3,44 Millionen. Der Quote tat dies gut: Die stieg um etwa fünf Prozentpunkte von 42,4 auf 47,5 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen.

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