An drei Tagen in der Woche befasst sich unser Kolumnist Alexander Krei mit dem Sinn und Unsinn der Fernsehwelt. Thema heute: Bekannte Sendungen für das Nachtprogramm.
Anscheinend ist es für Fernsehmacher mittlerweile eine Art Volkssport geworden: Was für die einen wandern oder schwimmen ist, ist für andere – die TV-Bosse – das Umstrukturieren ihres ohnehin unstrukturierten Programms.
Gerade in den vergangenen Tagen scheint ein wahres Fieber, gar ein Wettbewerb ausgebrochen zu sein: „Wer findet den unattraktivsten Sendeplatz für seine Sendungen?“ Das ist momentan die wohl meistgestellte Frage in der deutschen Fernsehbranche zu sein. Und tatsächlich scheinen sich die Kanäle derzeit ständig zu über- beziehungsweise unterbieten.
Der Weg zum Ziel – also dem schlechtesten Sendeplatz – ist dabei jedoch häufig unterschiedlich. Sat.1 setzt neuerdings gerne auf hochwertige Produktionen, die nicht nur für Mühe sondern auch Geld gekostet haben. Mir nichts, dir nichts verscheucht man somit noch die letzten Zuschauer. 23:25 Uhr ist wahrlich kein idealer Zeitpunkt für die Ausstrahlung zwei noch ausstehender Teile eines „Event-Vierteilers“ - vor allem, wenn in den Werbepausen leicht bekleidete Damen lautstark für diverse Telefondienste werben.
Bei RTL macht man sich jedoch auch nicht gerade Freunde – zumindest nicht im mittlerweile immer kleiner werdenden Fankreis von „Hinter Gittern“. Statt 21:15 Uhr heißt es nun Wecker stellen, denn die ausstehenden Folgen der Knastsaga zeigt RTL bald erst nach 1:00 Uhr. Gerade dieses Beispiel zeigt aber, dass die Endstation Nachtprogramm manchmal doch die beste Lösung ist.
Die nächste Ausgabe unserer Kolumne „Kreis runde Sache“ erscheint am Mittwoch - natürlich bei Quotenmeter.de.