US-Fernsehen

Neue Quotenermittlung in den USA?

von  |  Quelle: Serienjunkies.de
Werden bislang nur die Reichweiten während einer Sendung gemessen, könnte es bald auch detaillierte Zahlen für einzelne Werbepausen geben.



Einschaltquoten – sie sind vor allem deswegen so relevant, weil die Sender daraus erschließen können, wie erfolgreich eine Sendung ist. Das ist wichtig, weil je erfolgreicher ein Format ist, je teurer sind auch die Werbeplätze, die währenddessen angeboten werden. Bislang war jedoch nie einwandfrei klar, wie viele Menschen während der Werbung wirklich zusahen. Dies soll sich nun – wenn es nach Nielsen Media geht – ändern. Das Marktforschungsinstitut will eine Methode entwickeln, mit der man feststellen kann, wie viele Menschen die Werbung auch wirklich sahen.



Dies unterstützten die Fernsehstationen grundsätzlich. Als man die Details besprechen wollte, kam es jedoch zu Streitigkeiten. Der Grund der Uneinigkeiten: Wie geht man mit den Zuschauern um, die sich eine Sendung mit einem digitalen Videorekorder aufgezeichnet haben? Während Nielsen diese Zuschauer außen vor lassen will, möchten die Sender, dass auch diese hinzugerechnet werden. So lange dies nicht der Fall ist, wollen die Networks an derartigen Erhebungen nicht teilnehmen. Hintergrund: In den USA gibt es digitale Videorekorder, die gesamte Werbepausen überspringen können. In etwa 14 Prozent der Haushalte steht ein solches Gerät.



Bislang hat Nielsen die Zuschauer, die sich eine Sendung ansehen in drei Kategorien unterteilt: Zuschauer, die sich eine Sendung „live“ ansehen, Zuschauer, die sich eine Sendung noch am gleichen Tag auf Video ansehen und Zuschauer, die sich eine Sendung innerhalb eine Woche nach der TV-Ausstrahlung ansehen. Jene, die sich das Video jedoch erst innerhalb einer Woche nach der Originalausstrahlung ansehen, werden nicht als Zuschauer gezählt. Genau dagegen protestieren die Fernsehmacher jedoch: Sie fordern eine Kategorie, die alle Zuschauern einbezieht, die ein Format innerhalb von zwei bis drei Tagen ansehen und wünschen sich, dass auch die Zuschauer, die innerhalb von einer Woche reinschauen, mitgezählt werden. Auch die Werbeagenturen sperren sich bislang gegen dieses Vorhaben.



Um einen Konsens zu erreichen, wollen sich Fernsehsender, Werbeagenturen und Nielsen Media im nächsten Monat treffen.


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