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Stattdessen legte die Pressekammer den für Presseberichterstattung geltenden Maßstab an. Damit sind nach Ansicht der Kammer Abweichungen der filmischen Darstellung von den über 40 Jahre zurückliegenden historischen Geschehnissen unzulässig.
"Unser fiktionaler Film entspricht den historischen Ereignissen. Er ist ein Kunstwerk und entstellt niemanden. Diesen eklatanten Eingriff in die Kunstfreiheit können und wollen wir nicht hinnehmen", so der Geschäftsführer der Firma Zeitsprung, Michael Souvignier. "Sollte dieses Urteil Bestand haben, würde hiervon eine verheerende Wirkung für alle Kunstschaffenden in Deutschland ausgehen. Die künstlerische Aufarbeitung historischer Stoffe wäre dann nicht mehr möglich, und zwar weder filmisch, noch literarisch", so Souvignier weiter.
Bis es endgültige Gewissheit gibt, müssen sich die Verantwortlichen noch ein wenig gedulden: Eine Entscheidung des Hanseatischen Oberlandesgerichts wird es voraussichtlich zu Beginn des nächsten Jahres geben.