Vermischtes

Handy-TV: ARD und ZDF wollen Monopolstellung

von  |  Quelle: pte
Die beiden öffentlich-rechtlichen Sender haben ein Konzept vorgelegt, das die Vergabe der Handy-TV-Frequenzen regeln soll.

Bis zum Jahr 2010 sollen nach einer Schätzung des Bundesverbands Informationstechnologie, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM) bis zu 20 Millionen fernsehtaugliche Mobiltelefone verkauft werden. ARD und ZDF haben nun ein Konzept vorgelegt, das die Vergabe der Handy-TV-Frequenzen regeln soll. Diese Woche will die Direktion der Landesmedienanstalten über den Vorschlag beraten. Der BITKOM kritisiert das Konzept heftig. Befürchtet wird einerseits eine Benachteiligung privatwirtschaftlicher Investoren sowie eine überproportional kostenintensive Lösung.

Der von ARD und ZDF vorgelegte Entwurf schlägt eine hybride Lösung der Frequenzvergabe vor. Dabei soll das mobil empfangbare DVB-H und das frei empfangbare Digitalfernsehen (DVB-T) gemeinsam übertragen werden. "Probleme ergeben sich dabei schon aus der Tatsache, dass DVB-H für den mobilen Empfang und DVB-T für den stationären Empfang gedacht ist", erklärt Manfred Breul, Bereichsleiter für Telekommunikation bei BITKOM, im Gespräch mit pressetext. Die gemeinsame Übertragung würde für die Konsumenten zu einer schlechteren Qualität führen und darüber hinaus auch noch kostenintensiver sein. Die hybride Übertragung solle für öffentlich-rechtliche sowie private Anbieter gelten. "Augrund der Frequenzknappheit würde nach diesem Modell aber kein Platz für Neueinsteiger bleiben", so Breul gegenüber "pressetext".




Darüber hinaus wollen ARD und ZDF die Infrastruktur selbst verwalten. "Wenn man die Frequenzen und Instandhaltung nicht selbst finanzieren muss, so wie die öffentlich-rechtlichen Sender mit der Gebührenfinanzierung, ist es leicht derartiges zu fordern. Für private Anbieter ist dieses Modell jedoch nicht leistbar", erklärt Breul. Der BITKOM befürchtet hier eine Monopolstellung von ARD und ZDF.

Der BITKOM fordert daher ein bundesweites Vergabeverfahren. Bislang erfolgte die Vergabe von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich oder es existieren keine Vorgaben. Wie ein mögliches Vergabemodell aussehen könnte, darüber wollte Breul im Gespräch mit pressetext keine genauen Auskünfte geben. Lediglich heißt es, hybride Lösungen sollten vermieden werden.

In den kommenden zwei Tagen wird die Direktion der Landsmedienanstalten darüber entscheiden, ob sie dem Konzept von ARD und ZDF zustimmen. "Obwohl die Landesmedienanstalten ARD und ZDF kontrollieren sollten, gab es in der Vergangenheit immer eine Zusammenarbeit zwischen den Institutionen. Wir hoffen, dass die Direktion objektiv entscheidet", führt Breul im Gespräch aus. In nächster Instanz würde der Vorschlag an die Staatskanzlei weitergeleitet, die darüber entscheidet, ob das Konzept durchgeführt wird. Welcher Beschluss von Seiten des BITKOM erwartet wird, wollte Breul nicht ausführen.

Mehr zum Thema... Handy-TV TV-Sender ZDF
Kurz-URL: qmde.de/17415
Teile ich auf...
Kontakt
vorheriger ArtikelNach 38 Jahren: Aus für «Wunder der Erde»nächster ArtikelDie «Desperate Housewives» haben das Tal durchschritten
Weitere Neuigkeiten

Optionen

Drucken Merken Leserbrief




E-Mail:

Quotenletter   Mo-Fr, 10 Uhr

Abendausgabe   Mo-Fr, 16 Uhr

Datenschutz-Info

Letzte Meldungen

Werbung

Mehr aus diesem Ressort


Jobs » Vollzeit, Teilzeit, Praktika


Surftipp


Surftipps


Werbung