An drei Tagen in der Woche befasst sich unser Kolumnist Alexander Krei mit dem Sinn und Unsinn der Fernsehwelt. Thema heute: Al Jazeera International.
Nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 gab es viele Verlierer, zu den Gewinnern darf sich aber ein damals noch unbekannter Fernsehsender zählen, der hauptsächlich durch das Geld reicher Scheichs zu großem, oft zweifelhaftem Ruhm gelangte. Die Rede ist von Al Jazeera, dem glatten Gegenteil des Bush-Senders FOX News.
Neuerdings können wir Europäer sogar verstehen, was bei Al Jazeera auf der Tagesordnung steht. Dabei wird nicht einfach das Laufband am unteren Ende des Bildes rückwärts gespult – nein, gleich ein eigener Sender auf Englisch wurde gegründet. Lange Zeit hat es gedauert, doch nun ist die Konkurrenz für CNN, BBC & Co. also auf Sendung, um uns einen Eindruck dieser für uns meist fremden Welt zu vermitteln.
Als deutscher Zuschauer ärgert man sich jedoch schnell über den neuen Kanal. Nicht jedoch etwa, weil Al Jazeera International oftmals nicht immer hundertprozentig hinter den Ansichten des Westens steht, sondern weil die Scheichs in wenigen Monaten ein geileres Nachrichtenstudio bauen konnten, als n-tv in mehr als zehn Jahren.
Während man in Köln noch immer aus einer Besenkammer zu senden scheint, deren Beleuchtung von der Leistung eines Fahrrad-Dynamos abzuhängen scheint, ist das Studio von Al Jazeera eine wahre Wohltat. Eines hat n-tv den Konkurrenten aus dem Ausland aber voraus: Einen Charmeur alter Schule wie die „coole Sau“ Manfred Bleskin wird man in der Wüste wahrscheinlich vergeblich suchen.
Die nächste Ausgabe unserer Kolumne „Kreis runde Sache“ erscheint am Freitag - natürlich bei Quotenmeter.de.