Fritz Raff (Foto) bezeichnete es als eine der größten Herausforderungen der kommenden Jahre, das Publikum der ARD an den Vorteilen der digitalen Zukunft teilhaben zu lassen. Die ARD müsse sich darauf einstellen, dass Zuschauer und Zuhörer ihre Angebote zunehmend zeitsouverän und ortsunabhängig nutzen wollen, sagte Raff in München: "Die gebührenfinanzierten Programme der ARD sollen auf allen Verbreitungswegen empfangen werden können, und dies unabhängig von Ort und Zeit."
Als weiteres wichtiges Thema im kommenden Jahr nannte der designierte ARD-Vorsitzende die Zukunftssicherung des solidarfinanzierten öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Eine maßgebliche Rolle spiele dabei das für die erste Jahreshälfte 2007 erwartete Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Gebührenfestsetzungsverfahren. Was die künftige Gebührenstruktur angehe, seien die Intendantin und die Intendanten gesprächsbereit, betonte Raff: "Eine Alternative zur gerätebezogenen Gebühr muss jedoch mindestens aufkommensneutral und natürlich auch mit dem EU-Recht vereinbar sein."
Wichtig sei ihm auch, die kulturellen Leistungen der ARD noch stärker als bisher ins Bewusstsein der Menschen zu rufen. "Es wird zu wenig gewürdigt, dass die ARD der größte Kulturträger in Deutschland ist. Wir senden nicht nur täglich hervorragende Kulturprogramme. Unsere Orchester und Klangkörper haben internationalen Rang. Herausragende Kulturprojekte in Film, Musik, Bildender Kunst und Literatur hätten ohne unser Engagement fast keine Chance mehr, realisiert zu werden", so Raff.