Betrachtet man den neuen ProSieben-Donnerstag, ist wohl mit einem lachenden und einem weinenden Auge der ProSieben-Macher zu rechnen. So war es sicherlich ein cleverer Schachzug, die Reihe «Popstars» nach dem Finale noch nicht ganz aufzugeben. In «Ninas Engel», einer Kreuzung aus Personality-Show rund um die schillernde Nina Hagen und Dokumentation über Monrose, dreht sich noch bis Weihnachten alles um die in den vergangenen Wochen lieb gewonnenen Gesichter.
Und auch die Zuschauerzahlen können sich sehen lassen. Mit 2,36 Millionen Zuschauern (7,2 %) war das Format am gestrigen Donnerstag die meistgesehene ProSieben-Sendung. Vor allem in der Zielgruppe lief es für das 65-minütige Format gut. Mit 1,94 Millionen Zuschauern und daraus resultierenden 14,8 Prozent Marktanteil lag man deutlich über dem Senderschnitt (13 %). In der Stunde nach 20.15 Uhr waren «Ninas Engel» zwar nicht mehr – wie die «Popstars» - Marktführer, aber auch auf einen guten zweiten Platz kann man stolz sein.
Im Anschluss startete dann die neue Impro-Comedy-Show «Gott sei Dank, dass Sie da sind», in der Knacki Deuser und eine blaue Tür die Hauptrolle spielen. Aber offenbar ist auch diese Sendung von der «Schillerstraßen»-Krankheit befallen, die mit Vorliebe Impro-Comedys befällt und ihnen die Quoten verhagelt. Der Einstand lief in jedem Fall nicht so wie gewünscht.
1,43 Millionen Menschen sahen die Premiere – das entspricht einem Marktanteil von 4,6 Prozent ab drei Jahren. Somit gingen durchschnittlich eine Millionen Zuschauer des Lead-Ins verloren. Und auch bei den Werberelevanten musste man viele Zuschauer abgeben: Mit 1,15 Millionen Zuschauern erzielte die Show magere 8,9 Prozent Marktanteil – und das ist eigentlich zu wenig für den Sender mit der roten Sieben.