Primetime-Check

Sonntag, 3. Dezember 2006

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Am Sonntagabend lagen beim Gesamtpublikum die öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten vorne. Am vorderster Front platzierte sich das ZDF mit seiner Verfilmung eines «Rosamunde Pilcher»-Romans. 8,08 Millionen Menschen ließen sich diese Art von Herz-Schmerz nicht entgehen und bescherten den Mainzern damit tolle 21,8 Prozent Marktanteil. Sogar in der Zielgruppe erzielte man einen kleinen Achtungserfolg. Mit 1,39 Millionen Zusehern landete der Film noch in den Top Ten – auf Rang 9 (8,6 % Marktanteil wurden erzielt).

Unter der zunehmend stärker werdenden Konkurrenz muss vor allem der «Tatort» leiden. Der neueste Fall der Ermittler aus Frankfurt erreichte nur 6,5 Millionen Zuschauer. Viel zu wenig, wenn man bedenkt, dass die Krimireihe noch im vergangenen Jahr teilweise weit über neun Millionen Menschen begeisterte. Mit 17,5 Prozent Marktanteil liegt die Reihe allerdings noch über dem Senderschnitt. Vor allem bei den Werberelevanten wurde es gestern kritisch. Mit 2,31 Millionen Zuschauern ist man auch bei den 14- bis 49-Jährigen weit von den Vorjahreswerten entfernt. Mit 14,3 Prozent Marktanteil lief es am Sonntagabend also nicht wirklich berauschend.

Auf Position drei landete der ZDF-Jahresrückblick «Menschen 2006», in dem Johannes B. Kerner die vergangenen elf Monate Revue passieren ließ. 5,26 Millionen Menschen taten ihm das gleich. 24,2 Prozent Marktanteil erzielte man damit. Dem Format kam aber sicherlich zu Gute, dass es erst gegen 00.20 Uhr zu Ende war – und somit über eine halbe Stunde länger ging als eigentlich angekündigt. Auch bei den 14- bis 49-Jährigen kam die Show gut an: Mit 1,47 Millionen Zuschauern (15,2 %) belegte das Format einen ordentlichen siebten Platz.

Kommen wir nun zu den Marktführern der 14- bis 49-Jährigen am gestrigen Sonntagabend: «Navy CIS» und «Criminal Minds». Beim Gesamtpublikum auf den Rängen vier und fünf liegend, lief es richtig gut für die beiden US-Serien. „Typisch Montag“, die neueste «Navy CIS»-Folge sahen 3,83 Millionen Menschen, was 10,4 Prozent der Zuschauer ab drei Jahren entsprach. In der Zielgruppe wurde eine Reichweite von 2,79 Millionen Bundesbürgern ermittelt. Damit kann sich Sat.1 über einen durchschnittlichen Marktanteil von 17,5 Prozent freuen.

Erstmals war auch «Criminal Minds» das meistgesehene Programm in der Zielgruppe. Im Timeslot nach 21.15 Uhr kam die US-Serie auf 3,55 Millionen Zuschauer, die Quote blieb mit 10,1 Prozent auf konstantem Niveau. Bei den Werberelevanten musste das Team rund um Jason Giddeon ebenfalls nur minimal Zuschauer abgeben: 16,4 Prozent Marktanteil wurden eingefahren – und damit ein sehr deutlich überdurchschnittlicher Wert. Insgesamt sahen 2,56 Millionen Werberelevante zu.

RTL landete mit seinem Eventkino-Film «Im Dutzend billiger» auf dem dritten Rang der Werberelevanten. Und auch nur in dieser Gruppe lief es einigermaßen gut für den Marktführer. Mit 2,37 Millionen Zuschauern erzielte man einen Marktanteil von 14,9 Prozent. Somit lief der Film knapp unterhalb der Werte des Senderschnitts. Bei den Zuschauern ab drei Jahren fiel der Streifen im Grunde genommen durch. 3,27 Millionen Zuschauer entsprechen einem Marktanteil von ziemlich genau neun Prozent.

Das Nachsehen hatte der ProSieben-Film «Unterwegs nach Cold Mountain». Aufgrund seiner wesentlich längeren Laufzeit (bis 23.20 Uhr) holte der Blockbuster zwar bessere Marktanteile (9,2 und 15,2 %), die Reichweiten waren allerdings niedriger. Mit insgesamt 2,90 Millionen Zuschauern muss sich der Münchner Sender mit Position acht zufrieden geben, in der Zielgruppe sorgten 2,10 Millionen Zuschauer für die Reservierung den vierten Platzes.

Sehr gut schlug sich die VOX-Koch-Doku «Das Perfekte Promi Dinner». Gegen Spielfilme und US-Serien 6,7 Prozent – und damit überdurchschnittliche Werte – zu holen, ist fast schon eine Glanzleistung. Insgesamt verfolgten 2,39 Millionen die Kölner Promirunde mit Isabell Varell, Jörg Knör, Bettina Böttinger und Georg Uecker. In der werberelevanten Zielgruppe durchbrachen die vier Hobbyköche damit sogar die Zehn-Prozent-Hürde: Mit 10,1 Prozent Marktanteil (1,58 Millionen Zuschauer) auf Platz sechs.

Für RTL II und kabel eins lief es eher mäßig: Der Katastrophenfilm «Erdrutsch» kam auf gut 1,5 Millionen Zuschauern, in der Zielgruppe wurden 5,9 Prozent Marktanteil gemessen – ein leicht unterdurchschnittlicher Wert. kabel eins zeigte um 20.15 Uhr den Film «Mel Brooks – Die verrückte Geschichte der Welt». Mit 1,10 Millionen zusehenden Bundesbürgern und drei Prozent Marktanteil dürfte der Klassikersender nur bedingt zufrieden sein. Bei den 14- bis 49-Jährigen kam der Film immerhin auf ordentliche fünf Prozent Marktanteil. Der im Anschluss gezeigte Film «Maximum Risk» kam erzielte dafür gute 5,1 Prozent beim Gesamtpublikum und genau sechs Prozent in der Zielgruppe.

Die Tagesmarktanteile:
Beim Gesamtpublikum lag das ZDF sehr deutlich in Front: Mit 15,3 Prozent setzte man sich gegen die ARD mit 12,5 Prozent durch. Alle anderen Sender kam nur auf einstellige Werte. RTL auf 8,7 Prozent, ProSieben auf 7,6 Prozent und Sat.1 auf 7,4 Prozent. Platz sechs belegt VOX mit 5,2 Prozent, dahinter folgen RTL II (4,6 %) und kabel eins (3,9 %).

In der Zielgruppe gewann ProSieben mit durchschnittlich 12,3 Prozent Marktanteil. An zweiter Stelle ist RTL mit eher schwachen 11,3 Prozent anzutreffen. Damit setzte sich der eigentliche Marktführer knapp gegen Sat.1 mit 10,9 Prozent durch. Der vierte Platz geht an die ARD mit genau acht Prozent. Dahinter kommt das ZDF mit 7,6 Prozent und VOX mit 7,3 Prozent. Vergleichsweise gut lief es für RTL II, der Münchner Sender kam auf 6,7 Prozent am Sonntag. Den letzten Rang belegt kabel eins mit 5,2 Prozent.

© AGF in Zusammenarbeit mit der GfK/TV Scope/media control. Zuschauer ab 3 Jahren und 14-49 Jahre (Vorläufige Daten), BRD gesamt/ Fernsehpanel D+EU Millionen und Marktanteile in %.
Kurz-URL: qmde.de/17720
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