Primetime-Check

Montag, 4. Dezember 2006

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Im deutschen Fernsehen gibt es wohl nur noch eine wirkliche Bastion – nachdem auch der «Tatort» nicht mehr wirklich felsenfest in der Brandung steht: Günther Jauch mit seinem Quiz «Wer Wird Millionär». Am gestrigen Montag sahen 8,25 Millionen Menschen die Show, bei allen Zuschauern erzielte der Kölner Sender einen Marktanteil von tollen 24,3 Prozent. 2,73 Millionen Werberelevante bescherten Anke Schäferkordt 20,3 Prozent Marktanteil – somit war Jauch sowohl bei allen Zuschauern als auch in der Zielgruppe deutlicher Marktführer.

Dahinter wurde es dann schon spannend. Den zweiten Platz belegte der ZDF-Montagsfilm – im Übrigen mit deutlich weniger Zuschauer als das Jauch-Quiz: 5,05 Millionen Zuseher wurden gemessen, mit 14,9 Prozent Marktanteil ist man beim ZDF aber wohl sehr zufrieden. 9,6 Prozent der Werberelevanten reservierten dem Film einen Platz auf Position neun.

Den dritten Rang bei allen Zuschauern belegte der Staffelauftakt von «Im Namen des Gesetzes». 4,43 Millionen Menschen ließen sich eine neue Folge des RTL-Klassikers nicht entgehen. Mit 13,8 Prozent Marktanteil lag das Format bei allen Zuschauern über dem Senderschnitt. Kritischer sieht es bei den 14- bis 49-Jährigen aus: 1,81 Millionen Menschen verfolgten die neue Episode. Das Gute daran: Die Quoten sind im Vergleich zu «Hinter Gittern» gestiegen. Das Schlechte: Früher holte «Im Namen des Gesetzes» am Dienstag deutlich höhere Werte. Mit 13,4 Prozent Marktanteil fiel man sogar unter den Senderschnitt. Insgesamt sprang Rang fünf bei den jungen Zuschauern heraus. Die spannende Frage lautet nun: Wo liegt «Criminal Intent»?

Bei allen Zuschauern konnte die Dick-Wolf-Serie nicht mithalten, kam nur auf Rang sieben. Mit 3,30 Millionen Zuschauern schaffte das Format aber eine Punktlandung und bescherte VOX exakt zehn Prozent Marktanteil. Und bei den Werberelevanten überholte man sogar den RTL-Klassiker – die Reichweite fiel um rund 200.000 14- bis 49-Jährige höher aus (2,04 Millionen). Mit 15 Prozent Marktanteil kann man sich bei VOX freuen – und 15 Prozent wäre sogar ein Wert, der über dem RTL-Schnitt liegen würde…

Zuvor zeigte VOX eine neue Folge von «CSI: NY», in der im Übrigen erstaunlich wenig Werbung lief. 3,7 Millionen Bundesbürger (10,9 %) hat dies wohl gefreut und auch die 2,32 Millionen zusehenden Werberelevanten haben sich hierüber sicherlich nicht geärgert. In der wichtigen Zielgruppe holte das Format tolle 17,2 Prozent Marktanteil und war damit das zweit meistgesehene Programm bei den Jungen am Abend.

Auch für Sat.1 lief es am Montagabend gut. Mit dem Montagsmovie «Snow Dogs» holte der Sender gute Reichweiten – 3,31 Millionen Menschen ab drei Jahren sahen den zweistündigen Film. Der Marktanteil lag bei 10,1 Prozent. Bei den 14- bis 49-Jährigen konnte man damit die Zwei-Millionen-Marke durchbrechen – am Ende standen 2,05 Millionen Menschen auf dem Blatt. Mit 15,4 Prozent Marktanteil erreichte der Film übrigens sehr deutlich überdurchschnittliche Werte. Die nachfolgenden Programme («24 Stunden» und die «Spiegel TV Reportage») liefen ebenfalls ganz gut. Rund zwölf bzw. rund zehn Prozent der Werberelevanten sahen zu.

Der Montagabend bei der ARD ist eine einzige Trauerweide. Das erfolgreichste Format bei allen Zuschauern kam nur auf Platz zehn – in der Zielgruppe sicherte sich der Sender die letzten Plätze. Am erfolgreichsten bei den Jungen war noch das Magazin «Fakt» (Platz 21). Am unteren Ende der Tabelle unterbot man sich selbst. Die Talkshow «Beckmann», sonst Abonennt für den letzten Platz bei den 14-bis 49-Jährigen kann sich in dieser Woche freuen, sie wurde nur vorletzter. Dies geschah aber nicht aus eigener Kraft, sondern nur deshalb weil «Kein schöner Land» noch mieser lief und nur 1,7 Prozent Werberelevante vor die Geräte lockte.

Auch bei ProSieben ist man mit dem Montag nicht wirklich zufrieden. Da zeigt man schon US-Serien, das Einzige, was derzeit serientechnisch wirklich angesagt ist, und es klappt dennoch nicht. Am erfolgreichsten lief «Lost»: Die Mystery-Serie konnte sich wieder etwas erholen und belegte einen ordentlichen achten Platz bei den Werberelevanten. Insgesamt sahen knapp 1,8 Millionen Menschen zu, in der Zielgruppe erreichte die Serie 10,1 Prozent Marktanteil. «Invasion», welches sich derzeit auf „20.15 Uhr-Abschiedstour“ befindet, lockte rund 1,4 Millionen Zuschauer vor die Fernseher, mit 7,9 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen kann ProSieben aber nicht zufrieden sein.

Während es für RTL II mit den «Kochprofis» und «XXL» sehr gut lief (beide Formate lagen über sieben Prozent), musste kabel eins schlucken. «Darf man das» rutschte gewaltig ab, holte nur noch 1,8 Prozent bei allen Zuschauern und 3,4 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen – zu wenig für den Sender. Am Besten lief noch die zweite «King of Queens»-Folge ab viertel vor zehn, die auf über sechs Prozent Marktanteil kam.

Die Tagesmarktanteile:
Der Gewinner beim Gesamtpublikum hieß am Montag RTL (14,6 %). Man lag damit vor der ARD mit 13,7 Prozent und dem ZDF mit 12,4 Prozent. Ebenfalls zweistellige Werte holte Sat.1 mit 10,2 Prozent Marktanteil. Position fünf ging an VOX mit 6,7 Prozent, man lag damit vor ProSieben mit 6,1 Prozent. Abgeschlagen am unteren Ende befinden sich RTL II mit 3,3 Prozent und kabel eins mit 2,8 Prozent.

Bei den 14- bis 49-Jährigen führt ebenfalls RTL mit 15,4 Prozent, Sat.1 holt 12,4 Prozent und landet damit auf einem guten zweiten Rang. ProSieben wird mit 11,5 Prozent dritter vor VOX, die die Zehn-Prozent-Marke knapp verfehlen, und letztlich auf 9,9 Prozent kamen. Dahinter: ZDF mit 7,5 Prozent, ARD (5,9 %), RTL II (5,6 %) und kabel eins mit genau fünf Prozent Marktanteil.

© AGF in Zusammenarbeit mit der GfK/TV Scope/media control. Zuschauer ab 3 Jahren und 14-49 Jahre (Vorläufige Daten), BRD gesamt/ Fernsehpanel D+EU Millionen und Marktanteile in %.
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