Gegenüber dem Kartellamt hat die Senderfamilie erklärt, dass sie das Projekt der Verschlüsselung nicht weiter fortführen will. Damit werden die Sender der Gruppe auch nach dem Jahr 2006 weiterhin digital unverschlüsselt empfangbar sein. Die Netzeitung zitiert Dr. Ulf Böge, den Präsidenten des Kartellamtes, wie folgt: "Die schon seit Jahren bestehende Planung beider Sendergruppen, digitales Fernsehen zu verschlüsseln, um es gegen Entgelt zu vermarkten, legte immer den Verdacht nahe, dass es sich um eine abgestimmte Strategie handelt. Würde nur eine Sendergruppe die Verschlüsselung mit einer Freischaltgebühr einführen, müsste sie einen erheblichen Einbruch bei Zuschauern und Werbeeinnahmen befürchten."
Es wurde vermutet, dass eine Koordinierung zwischen beiden Sendergruppen dazu führen sollte, ein Geschäftsmodell aufzustellen, durch das Mehreinnahmen an die TV-Konzerne geflossen wären. Nachdem eine Partei die Planung nun aufgab, kann das Verfahren wegen Koordinierungsverdachtes nun eingestellt werden. Falls das Projekt jedoch wieder diskutiert werden sollte, werde das Verfahren wieder aufgenommen, hieß es. Durch diese Pläne hätten sich RTL und ProSiebenSat1 "relativ risikolos am Wettbewerb vorbei eine zusätzliche Erlösquelle erschlossen", so das Kartellamt.