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Illner über Christiansens Nachfolger: 'Frank Plasberg hätte es verdient'

von  |  Quelle: Gruner+Jahr, stern
In einem Interview zeigte die ZDF-Talkerin Maybrit Illner verwundert, über die Wahl Jauchs als neuen Talkmaster im Ersten.

ZDF-Talkerin Maybrit Illner ist verwundert über ihren neuen ARD-Konkurrenten, der ab September 2007 die Nachfolge von Sabine Christiansen antreten soll. Frank Plasberg (Foto), der im WDR die mehrfach preisgekrönte Sendung «Hart aber fair» präsentiert, "hätte die Nachfolge von Sabine Christiansen verdient", sagte Illner in einem Interview mit dem "stern".

Zugleich äußerte sie sich kritisch äußerte zur Frage, ob TV-Moderatoren auch Werbung machen sollten. Grundsätzlich müsse das jeder für sich selbst entscheiden. Für sie als Moderatorin einer politischen Sendung komme das aber nicht in Frage. "Wie soll ich einen Vorstandschef ,verhören', wenn ich zeitgleich für Produkte seiner Firma werbe? Das glaubt doch kein Mensch!" Aus genau diesem Grund war die Verpflichtung Jauchs zuletzt heftig umstritten.




Angesprochen auf ihre eigene Sendung, stellt Illner eine Veränderung fest: "Der Unterhaltungswert des politischen Personals ist gesunken", so die «Berlin Mitte»-Moderatorin. Unter Rot-Grün sei das noch anders gewesen. "Da hatte sich beispielsweise einer vom Taxifahrer zum Außenminister hochgearbeitet - ein 68er mit dem Image des ,Steinewerfers'." Solche Typen gebe es jetzt weniger. "Deshalb kümmern wir uns jetzt weniger um die Politikverkäufer und konzentrieren uns mehr auf die Probleme." Sie wolle "verhindern, dass am Ende die große Apathie ausbricht, das Endzeit-Gefühl: Die da oben machen sowieso, was sie wollen."

Deshalb setzt die TV-Moderatorin im verschärften Kampf um Quoten und Zuschauer ganz auf politische Themen. "Wir leben in hochpolitischen Zeiten. Es wäre fatal zu sagen: Lassen wir einfach alles laufen. Machen wir noch eine Volksmusiksendung mehr." Illner betonte im "stern", sie bestreite die These, wonach sich die Menschen nicht mehr für Politik interessierten. "Sie interessieren sich nicht für den streckenweise irrwitzigen Streit der Politiker, wohl aber für Fragen, die ihr Leben gravierend betreffen."

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