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Um neuen Vorwürfen von außen vorzubeugen, habe die ARD daher zahlreiche Passagen nachproduzieren lassen. In den sechs Folgen, die auf der gleichnamigen Kolumne des SZ-Autors Axel Hacke beruhen, spielt ein sprechender Kühlschrank der Marke Bosch aus den 50er-Jahren eine zentrale Rolle. Auf Geheiß des ARD-Programmdirektors Günter Struve wurde die Produktionsfirma Pro GmbH aber angewiesen, den Kühlschrank von Bosch in Frost umzutaufen.
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Kurios nur: Im Vorfeld hatten ARD-Juristen die Drehbücher geprüft und keinerlei Bedenken angemeldet. Bei dem Kühlschrank Bosch handle sich um eine "literarische Vorlage". Der Produktionsfirma Pro GmbH wurde bescheinigt, mit Bosch-Logo drehen zu dürfen. Erste Ausschnitte wurden Werbekunden im Sommer präsentiert.
Als am 10. Oktober 2006 die ARD dann aber wegen der Sendung «Becel Deutschland Walk» erneut in die Schleichwerbe-Kritik geriet, zog Struve eine Woche später die Reißleine und aus Bosch wurde Frost. "Völlig absurd", nennt Mario Krebs, Produzent bei Pro GmbH, die Vorgänge. Die Nachbearbeitung, bei der eine Folge sogar "Nicht ohne meinen Kühlschrank" heißt, habe Kosten im fünfstelligen Bereich verursacht, die der ARD nun in Rechnung gestellt werden.