«Kreis runde Sache»: Gottschalks Erfolgsgeheimnis

An drei Tagen in der Woche befasst sich unser Kolumnist Alexander Krei mit dem Sinn und Unsinn der Fernsehwelt. Thema heute: Der Quoten-Hit «Wetten, dass..?».

Viele fragen sich, wie es Thomas Gottschalk eigentlich schafft, dass „Wetten, dass..?“ auch nach mehr als 25 Jahren noch immer rund 14 Millionen Zuschauer mal mehr, mal weniger begeistern kann. Schaut man sich das Fernsehprogramm vom zurückliegenden Samstag an, dürfte klar werden, welches Erfolgsgeheimnis er verwendet.

Schuld ist eigentlich nur die Konkurrenz: Kommt Gottschalk, packen alle ein – es sei denn, man hat noch „Dieter – Der Film“ irgendwo in der Schublade liegen, weil kein Kinobetreiber den Zeichentrick-Epos rund um die Eskapaden des Einbrecher-Lieblings aus Tötensen auch nur annähernd interessant fand und stattdessen lieber die Popcorn-Maschine im „Off“-Modus beließ.

Zurück zum letzten Samstag: Während das Erste auf Frank Elstner setzte und ausgenudelte Späße mit versteckter Kamera zeigte, hatte das ZDF ein „Herz für Kinder“ und befreite sogar Natascha Kampusch mal wieder aus ihrem Medien-Gefängnis. So weit, so schlecht. Da wäre schließlich noch Marco Schreyl, der ständig die Namen eines verschiedenfarbenen Zwillings-Paares verwechselte - und auch für Stefan Raab war irgendwie noch ein Plätzchen am Samstagabend frei.

Werden alle Zuschauerzahlen addiert, erhält man als Ergebnis 14,25 Millionen. Wer sich nun noch fragt, wieso Gottschalks „Wetten, dass..?“ auch nach mehr als einem Vierteljahrhundert noch so viele Zuschauer hat, ist auch nicht mehr zu helfen. Möglicherweise verhält es sich aber auch wie bei beim Familientreffen zur Silberhochzeit: Man sieht sich immer mal wieder und ist dafür umso glücklicher, wenn alles zu Ende ist.

Die nächste Ausgabe unserer Kolumne „Kreis runde Sache“ erscheint am Mittwoch - natürlich bei Quotenmeter.de.