Doch schon in der zweiten Woche sackten die Quoten nach unten, sodass der Mittelwert Episoden sechs bis zehn wesentlich niedriger ausfiel. Mit nur 8,6 Prozent Marktanteil (14 bis 49 Jahre) war dies der schlechteste Wochenwert überhaupt. Obwohl es danach wieder nach oben ging – die Quoten blieben unterdurchschnittlich. Nach acht Wochen kürzte der Berliner Sender das Mittagsmagazin. Die ersten 40 Ausgaben wurden von durchschnittlich 0,64 Millionen Zuschauern verfolgt, der Marktanteil lag bei knapp 7,9 Prozent. Mehr als 300.000 durchschnittlich zusehende Bundesbürger zwischen 14 und 49 Jahren bescherten dem Berliner Sender in der Zielgruppe 10,2 Prozent Marktanteil.
Ab dem 13. März ging dann die überarbeitete Version des Formats auf Sendung und lief damit in direkter Konkurrenz zum starken «Punkt 12» bei RTL. Und was geschah? Die Reichweiten an sich blieben in etwa gleich. Erzielte man in der letzten Woche des 90-minüters durchschnittlich 0,67 Millionen Zuseher, waren es in der ersten Woche, in der nur 60 Minuten lang gesendet wurde 0,68 Millionen Zuschauer ab drei Jahren. Die Quote ging somit logischerweise leicht nach unten, denn nach 12 Uhr ist die Fernsehnutzung höher. Doch das Format berappelte sich langsam und holte in der letzten Aprilwoche sogar knapp 11,5 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Allgemein waren den Machern die Werte wohl zu schwankend – denn kaum war ein Aufwärtstrend zu erkennen, ging es prompt wieder bergab.
Und so schmiedete Roger Schawinski einen neuen Plan. Nicht mehr ab 12 Uhr, sondern bereits ab 11 Uhr sollte das Format auf Sendung gehen. Nach weiteren 42 Folgen zog das Team um Mareile Höppner also erneut um. Auf dem 12 Uhr-Timeslot schlug sich «Sat.1 am Mittag» nur minimal besser als die 90-minütigen Ausgaben zuvor. Knapp 0,6 Millionen Menschen sahen im Schnitt zu, die Marktanteile lagen bei rund achteinhalb Prozent. In der Zielgruppe der 14- bis 49-Jähirgen waren etwas mehr als 300.000 Menschen im Schnitt dabei, der durchschnittliche Marktanteil betrug 10,4 Prozent.
Die Verlegung auf den neuen Sendeplatz machte sich schließlich bezahlt: Bereits die zweite Ausgabe, die ab 11 Uhr gezeigt wurde, holte zweistellige Werte beim Gesamtpublikum. Dies geschah in der über 80 Folgen langen Geschichte des Magazins damit überhaupt erst zum zweiten Mal. Eines blieb jedoch gleich: «Sat.1 am Mittag» unterliegt seltsamen Schwankungen, so ist es möglich, dass das Magazin an einem Mittag knapp über zehn Prozent in der Zielgruppe kommt und am darauf folgenden Tag über 16 Prozent erreicht. Über 16 Prozent Marktanteil – das ist dann gleichzeitig der Rekord, den das Magazin bereits mehrere Male aufstellte. Betrachtet man alle Folgen, die nun ab 11 Uhr gezeigt wurden, ist festzustellen, dass man durch den neuen Sendeplatz zwar an Masse verlor, aber Marktanteile hinzugewann. Im Schnitt sahen nur noch knapp 0,5 Millionen Menschen das Magazin (10 %). Auch bei den 14- bis 49-Jährigen gingen Zuseher verloren, der Schnitt liegt nun knapp unter 300.000 Zusehern – die Quote liegt bei den Werberelevanten mit rund 12,2 Prozent aber deutlich über dem Senderschnitt von Sat.1, der im laufenden Fernsehjahr bei 9,4 Prozent (ab drei Jahren) und 11,1 Prozent (14 bis 49 Jahre) liegt.