Bis vor wenigen Wochen war «Popstars» noch das Prunkstück am Donnerstagabend von ProSieben. Regelmäßig wurden in der Zielgruppe Marktanteile von mehr als 20 Prozent sowie der Tagessieg eingefahren. Doch mit «Ninas Engel», dem Nachfolge-Format, tat sich ProSieben kein Gefallen.
In dieser Woche lief die vierte und sehr wahrscheinlich auch letzte Folge der Dokusoap mit Nina Hagen. Nur noch 1,28 Millionen Zuschauer schalteten zur besten Zeit ein und bescherten dem Münchner Sender einen sehr schwachen Marktanteil von nur 4,0 Prozent. Zur gleichen Zeit waren selbst RTL II, kabel eins und VOX deutlich stärker. Auch in der umworbenen Zielgruppe hatte «Ninas Engel» wieder schlechte Karten: 1,05 Millionen 14- bis 49-jährige Fernsehzuschauer sowie 8,6 Prozent Marktanteil markierten zugleich den Tiefpunkt der Staffel.
Um 22:20 Uhr setzte ProSieben dann noch einmal auf die «Popstars»: Diesmal durfte Detlef D! Soost auf die vergangenen Staffeln der Castingshow zurückblicken, doch erneut waren die Zuschauerzahlen nicht zufrieden stellend. Mit 1,12 Milionen Zuschauern sowie 5,4 Prozent Marktanteil dürften die Verantwortlichen von ProSieben ebenso wenig glücklich sein wie mit den Zielgruppen-Werten: Gerade mal 0,92 Millionen junge Menschen sahen «History mit D!» und sorgten somit für schwache 10,4 Prozent Marktanteil bei den Werberelevanten.
Zwischen den «Popstars»-Shows programmierte ProSieben auch in dieser Woche die Impro-Comedy «Gott sein Dank... dass Sie da sind!» mit Knacki Deuser und seinen mehr oder weniger lustigen Gäste. Erneut fuhr die Sendung nur indiskutable Quoten ein: Miz 880.000 Zuschauern zwischen 14 und 49 Jahren begeisterte das Format am Donnerstag lediglich 7,0 Prozent der jungen Fernsehzuschauer - «CSI» alleine reicht als Ausrede wohl nicht, konnten sich schließlich viele andere Sender gegen die erfolgreiche RTL-Serie wacker schlagen. Insgesamt waren gerade mal 1,10 Millionen Menschen dabei - schlechtester Wert seit Start der Show.
Angesichts dieser Werte ist es fraglich, wie lange ProSieben noch auf die Impro-Show setzen will. Immerhin punktete aber noch Stefan Raab - allerdings mit einem zwei Jahre alten Zusammenschnitt aus fünf Jahren «TV total». Zu später Stunde sahen 14,1 Prozent der 14- bis 49-Jährigen zu - ein Wert, der sonst häufig nicht mal mit regulären Ausgaben erreicht wird.