Obwohl das ZDF bereits mit seinem «Kanzleramt» schlechte Erfahrungen machte, hoffte Sat.1 auf einen Erfolg der US-Politserie «Commander-In-Chief», die hierzulande unter dem Titel «Welcome, Mrs. President» Erfolg haben sollte. Doch schon der Start am 15. August 2006 verlief glanzlos: Nur 1,82 Millionen Menschen schalteten am Dienstagabend um 22:15 Uhr ein und bescherten Sat.1 somit mäßige 8,8 Prozent Marktanteil. In der Zielgruppe waren 1,04 Millionen junge Zuschauer dabei, was für 11,1 Prozent Marktanteil reichte. In den folgenden Monaten sollte die Serie nie mehr solch gute Werte erreichen.
Schon nach einer Woche hatten rund 300.000 Zuschauer genug, nun fiel auch bei den Werberelevanten der Marktanteil in den einstelligen Bereich. Nur 8,5 Prozent der 14- bis 49-Jährigen entschieden sich für die US-Serie mit Geena Davis und Donald Sutherland. Die dritte Folge brachte es sogar nur noch auf 0,67 Millionen junge Zuschauer und damit verbundene 7,0 Prozent Marktanteil.
Schon am 12. September 2006 – also rund einen Monat nach der Premiere – hatte sich die Hälfe des Publikums verabschiedet und schaute lieber die parallel laufende RTL-Serie «Monk» mit Tony Shalhoub. Gerade mal noch rund eine Million Menschen verfolgten «Welcome, Mrs. President», der Marktanteil fiel mit nur noch knapp fünf Prozent nun überhaupt nicht mehr zufrieden stellend aus. Kaum besser lief es in der Zielgruppe mit lediglich 0,55 Millionen Zuschauern und 5,7 Prozent Marktanteil. In der folgenden Woche verbesserten sich die Werte zwar noch leicht, doch der Entschluss von Sat.1 stand fest, «Welcome, Mrs. President» ab dem 10. Oktober 2006 erst um 23:15 Uhr starten zu lassen.
Der Serie half dies jedoch nicht: Die Reichweiten gingen erwartungsgemäß nochmals deutlich nach unten und die Marktanteile blieben weiterhin auf einem miesen Niveau. Die erste Folge auf dem neuen Sendeplatz unterhielt nur 0,57 Millionen Zuschauer ab drei Jahren – der Marktanteil lag bei desaströsen fünf Prozent und verharrte auch in der Folgewoche dort. Am 24. Oktober 2006 gab es dann den vorläufigen Tiefpunkt: An diesem Tag sahen nämlich gerade mal noch 4,6 Prozent der Gesamtzuschauer zu und auch in der wichtigen Zielgruppe schien mit 0,34 Millionen Zuschauern sowie 5,7 Prozent alles verloren.
Sat.1 suchte bereits einen neuen Sendeplatz und plante ursprünglich eine Ausstrahlung in der Nacht von Sonntag auf Montag, doch die Quoten vom 31. Oktober gaben plötzlich wieder Anlass zur Hoffnung. An diesem Tag holte «Welcome, Mrs. President» wie aus dem Nichts ordentliche 10,6 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe und selbst insgesamt sah es mit 0,94 Millionen Zuschauern und 7,9 Prozent Marktanteil deutlich besser aus als zuletzt. Daher blieb alles beim alten - der Sendeplatz am späten Dienstagabend wurde beibehalten, doch das Zuschauerinteresse ging schon eine Woche danach wieder spürbar zurück.
Ende November war die US-Serie wieder bei nur noch 5,6 Prozent Marktanteil angekommen. Doch trotz schwacher Quoten nahm sich Sat.1 den Titel der am 28. November ausgestrahlten Folge zu Herzen und war der Meinung „Es gibt keinen Weg zurück“. Bis zum bitteren Ende hielten die Berliner durch – und noch nicht einmal dafür wurde man belohnt. So verabschiedete sich «Welcome, Mrs. President» am 19. Dezember ausgerechnet mit einem neuen Negativrekord. Gerade mal noch 460.000 Menschen schalteten ein und sorgten für miese 3,8 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum.
Nach allen 18 gezeigten Folgen ist das Fazit negativ: Im Schnitt kam die Serie nur auf 0,9 Millionen Zuschauer und einen Marktanteil von 5,7 Prozent. Auch bei den 14- bis 49-Jährigen trat keine Erholung ein – stattdessen betrug der Durchschnitt schwache 500.000 Zuschauer und damit verbundene 7,1 Prozent Marktanteil.