Von den SWR4-Hörern aber wird Born geradezu geliebt: Nicht zuletzt mit der Figur Gießbert verkörpert Born sein Programm. Wahrscheinlich ist er der einzige Programmchef weit und breit, der das Programm-Maskottchen vor seinem Publikum auch gerne selber spielt." Bei den SWR4-Hörern ist Gießbert so bekannt, wie das Programm-Motto "Da sind wir daheim". Landessenderdirektor Willi Steul sagte zu Borns Abschied: "Martin Born hat SWR4 Baden-Württemberg geprägt und zum erfolgreichsten Radioprogramm in Baden-Württemberg geformt."
Die journalistische Laufbahn begann für den studierten Landwirt Martin Born 1969 beim SDR Landfunk. In den 70er-Jahren wechselte er ins Ressort Landespolitik, 1983 übernahm er die Leitung der Aktuellen Redaktion im SWF Landesstudio Tübingen. 1997 wurde Born Leiter des Landesstudios Tübingen und mit der Fusion von SWF und SDR 1998 wurde er zum Programmchef von SWR4 berufen.
Born machte sich einen Namen als unbestechlicher und hartnäckiger Journalist. Mit seinen Recherchen hat Born beispielsweise maßgeblich zum Rücktritt der baden-württembergischen Ministerpräsidenten Hans Filbinger und Lothar Späth beigetragen. Gleichwohl genießt er auch bei Politikern hohes Ansehen als aufrechter Journalist und Querdenker.
Kollegen und Hörer mögen aber auch seinen lakonischen Humor, seine spielerische Seite, die in dem SWR4-Maskottchen "Gießbert" ihren Ausdruck fand. Genauso leidenschaftlich wie er politisch recherchiert hat, verkörperte er mit viel Engagement und Spaß die Gärtnerfigur "Gießbert" als Marke des Programms SWR4 Baden-Württemberg. Aus dieser Perspektive beschrieb er allzu Menschliches mit Witz und einem Schuss Sarkasmus.