Die Kritiker

«Without a Trace: Der Fremde»

von
Wenn jemand auf unerklärliche Weise verschwindet, müssen die letzten Stunden des möglichen Opfers genau rekonstruiert werden. Die Spezialeinheit des FBI für Vermisste hat einen harten Job im Wettlauf gegen die Zeit. Denn 48 Stunden nach der Vermisstenanzeige geht die Chance, das Opfer lebend zu finden, oft gegen Null. Daher geht die Missing Persons Squad allen Hinweisen nach, um die Vermissten unversehrt aufzuspüren.

Story
Leah, eine fürsorgliche Ehefrau und Mutter, die ehrenamtlich in der Gemeinde mitarbeitet, ist eines Tages urplötzlich weg. Zuletzt wurde sie auf einer Kunstausstellung gesehen, jedoch ist niemandem klar, wohin sie verschwunden sein könnte. Auch der Pfarrer und ihr Mann Ken, der als Jäger jedes Wochenende unterwegs ist, sind ratlos - das FBI geht Hinweisen nach, dass Leah etwas herausgefunden haben könnte, das auf dunkle Machenschaften ihres Mannes hindeutet. Doch wie ist sie verschwunden; und gelingt es den FBI Agenten sie rechtzeitig zu finden?

Darsteller
Anthony LaPaglia («Frasier») ist Lack Malone
Poppy Montgomery («Blonde») ist Samantha Spade
Marianne Jean Baptiste («Jam») ist Vivian Johnson
Enrique Murciano («The lost City») ist Danny Taylor
Eric Close («Taken») ist Martin Fitzgerald

Kritik
Wie auch die anderen überzeugenden Krimireihen, handelt es sich bei der CBS-Serie um eine Jerry Bruckheimer-Produktion. «Without a Trace», ist in den USA immer sonntags in der Primetime um 22.00 Uhr auf zu sehen und belegt mit 14,5 Millionen Zuschauern den sechsten Rang aller Krimiformate. Natürlich lässt sich CSI nicht von der Spitze schubsen, doch mit den genannten Zahlen ist «Without a Trace» auch im Gesamtbild vorne mit dabei.

Ganz unbekannt ist die Krimiserie mit Anthony LaPaglia nicht, da es bereits auf auf ProSieben und kabel eins ausgestrahlt wurde. Der Klassikersender zeigte die beliebte Serie immer freitags - musste sie nun allerdings an den Schwestersender Sat.1 abgeben und hofft daher mit Wiederholungen der bereits gelaufenen Episoden erfolgreich zu sein.

Sat.1 beginnt «Without a Trace» daher auch nicht mit der ersten Folge der 4. Staffel, sondern tritt mit der 15. Episode «The Stranger» - also «Der Fremde» an den Start.

Wie die anderen Jerry Bruckheimer-Formate spricht auch «Without a Trace» für seine hohe Qualität, die sich wohl nur in Amerika in dem Maße erreichen lässt. Mit Stadtaufnahmen, die aus «CSI» bekannt sein dürften, werden flüssige Übergänge zur Abrundung geeigneter Szenen eingespielt.

Die Schauspieler sind in ihren Rollen alle passend und verkörpern sie glaubhaft. Eine Identifikation mit dem Senior Agent Jack Malone fällt besonders leicht, da man in ihm viel Menschliches wieder erkennen kann. Genau das macht eine Serie auch aus; zum einen interessiert den Zuschauer eine spannende Story - zum anderen ist es wichtig einen Draht zu den Protagonisten zu finden und genau das ist den Machern der US-Serie ausgezeichnet gelungen. Der besagte Agent Malone (Anthony LaPaglia) erhielt für dessen Darstellung zu Recht eine Emmy-Nominierung und gewann einen Golden Globe.

Es ist durchaus berechtigt zu sagen, dass sich in dieser Serie die perfekte Kombination zwischen Privatleben und dem Fälle lösen wieder findet.

Die Episode «Der Fremde» ist nicht so gut wie gewohnt. Zwar beginnt die Story durchaus spannend, doch im Laufe der Zeit verblasst sie. Die Grundelemente sind vorhanden, nur werden sie nicht genügend ausgebaut. Vielleicht liegt das in der genannten Folge aber auch am Fall, der eigentlich nicht 45 Minuten, sondern mindestens 60 Minuten Ermittlungsarbeit bräuchte. Dies wird vor allem gegen Ende der Folge sehr deutlich.

Teilweise fällt es dem Zuschauer schwer der Handlung zu folgen, da vieles immer nur recht kurz erläutert und anschließend ausgeführt wird. Vor allem jemand, der die Serie zum ersten Mal sieht, sollte darauf hingewiesen werden, dass hier volle Konzentration gefragt ist. Auffällig ist vor allem, dass das FBI die ganze Zeit von Beweisen redet, diese aber nie gefunden werden - oder aber nicht gefunden werden wollen?!

Die Frau, die in dieser Episode vermisst wird, hat einen Sohn, der zwar keine bedeutsame Rolle spielt, jedoch als Zeuge fungiert und daher ist dessen Auftritt ebenso erwähnenswert. Dieser Junge wird etwa zehn bis elf Jahre alt sein. Die Kritik liegt hier nicht an der schauspielerischen Leistung des Knabens, sondern viel mehr an den Verantwortlichen der Synchronisierung. Der Junge wird von einem Teenager gesprochen, der bestimmt schon ein paar Jahre älter ist, was daran erkennbar ist, dass dieser bereits im Stimmbruch war - ein elfjähriger im Normalfall jedoch nicht.

Irgendwie ist auch der Titel «Der Fremde» unglücklich gewählt, denn innerhalb der ersten Minuten wird klar, dass dieser jemand gar nicht so fremd ist, wie es zunächst scheint. Insgesamt ist es schade, dass Sat.1 mit einer Episode startet, die nicht voll und ganz überzeugen kann - doch eines ist dennoch sicher: Reinschalten lohnt sich, denn im Großen und Ganzen hat diese Serie einfach Stil und ist daher durchaus sehenswert.

Sat.1 zeigt «Without a Trace» ab dem 4.Januar 2007 immer donnerstags um 20.15 Uhr.

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