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Frühere «Tagesthemen» stehen auf dem Prüfstand

von  |  Quelle: Handelsblatt
In einem Interview machte der ARD-Vorsitzende Fritz Raff deutlich, dass die Vorverlegung der Sendung nicht den gewünschten Erfolg brachte.

Seit einem Jahr beginnen die «Tagesthemen» in der Regel schon um 22.15 Uhr und damit 15 Minuten früher als zuvor. Dafür wurde die Sendezeit der Politmagazine massiv gekürzt, was noch dazu deutliche Zuschauereinbußen mit sich brachte.

Das weiß auch der neue ARD-Vorsitzende Fritz Raff (Foto). Im Interview mit dem "Handelsblatt" sprach er zwar von einer "sinnvollen Vorverlegung" der «Tagesthemen», gleichzeitig sei die Kürzung der Sendezeiten der politischen Magazine nur "schwer vermittelbar" gewesen. Möglicherweise könnte es wieder eine Rückkehr zum alten Programmschema geben: "Wir werden in den nächsten Wochen überprüfen, ob diese Programmveränderung wirklich erfolgreich war. Die Vorverlegung der Tagesthemen brachte nach jetziger Erkenntnis nicht den Erfolg, den wir uns erhofft hatten", so Raff.

Zudem sprach der Intendant des Saarländischen Rundfunks (SR) auch über die immer älter werdende Zuschauerschaft der ARD. "Die ARD muss Programm für alle machen. Denn alle zahlen", lautet sein Credo. Einen "Schwachpunkt" sieht Raff im Unterhaltungsbereich. "Uns gelingt es nicht ausreichend, junge Zuschauer anzusprechen", sagte er im "Handelsblatt". Es fehle an Frischem und Neuen. In Zukunft wolle man daher auch auf digitale Medien wie beispielsweise Handy-TV setzen. On-Demand-Angebote im Internet sollen nach Ansicht Raffs eine größere Rolle spielen.




Fast eine Milliarde Euro gibt die ARD innerhalb von vier Jahren für Sportrechten aus. Dennoch will auch in Zukunft bei Massensportarten "nicht in jedem Fall um jeden Preis dabei sein". So habe man sich bei der Fußball-EM 2008 bereits Grenzen gesetzt. ARD-Chef Raff: "Als sparsamer Sachwalter der Gebührenzahler können wir nicht Traumpreise bezahlen." Möglich sei jedoch eine Teilung der Rechte, wie es beispielsweise während der WM mit RTL gemacht wurde. "Wir sind offen für einen Weiterverkauf der Rechte oder die Kooperation mit Dritten. Wir wissen, dass angesichts der hohen Kosten für Sportrechte auf Dauer nicht einer alles allein kaufen kann", fügte Raff hinzu.

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