An drei Tagen in der Woche befasst sich unser Kolumnist Alexander Krei mit dem Sinn und Unsinn der Fernsehwelt. Thema heute: Die 100. Ausgabe.
Ist schon toll, so ein Jubiläum. Ein jeder schüttelt dir die Hand und klopft dir auf die Schulter. Und wenn eben niemand da ist, kann man diese Aufgabe schließlich immer noch selbst übernehmen. So geschehen am Mittwochabend bei RTL: „stern TV“ feierte sich und 750 zurückliegende Sendungen einfach selbst mit ach so bewegenden Einzelschicksalen und ganz lustigen Modesünden des Moderators. Eine große Leistung.
Und wie das so bei einem anständigen Jubiläum ist, kommt der im Mittelpunkt stehende am Ende des Tages wohl mal ins Grübeln – oder spätestens am nächsten Morgen, wenn der Kater aus Kopf und Beinen verschwunden ist. Bin ich schon zu alt? Könnte nicht auch ein Jüngerer das Ruder übernehmen? Im Fall von Günther Jauch soll angeblich Ostdeutschlands Antwort auf Oliver Geissen mit den Hufen scharren: Marco Schreyl hat bereits Interesse bekundigt.
Ohnehin: Je älter man wird, desto weniger Jubiläen werden noch gefeiert. Heute läuft beispielsweise „Verliebt in Berlin“ zum 450. Mal. Vielleicht der letzte große Geburtstag? Wenn’s am schönsten ist, soll man doch bekanntlich aufhören, sagt der Volksmund – und auch Anke Engelke. Als ihre Late-Night-Show vor einigen Jahren zum letzten Mal ausgestrahlt wurde, fügte sie jedoch noch hinzu: „Wenn es danach geht, hätten wir das bereits nach der ersten Sendung tun können.“
Und auch die „runde Sache“ feiert zur Abwechslung mal einen runden Geburtstag: Zum hundertsten Mal wurden auch heute wieder einige Leser unterhalten, andere gequält. Und weil’s so schön war, geht’s bald schon weiter. Zum Abschluss der Woche noch ein Zitat von Ephraim Kishon, das gut zum Thema „Älterwerden“ passt: „Altern ist ein hochinteressanter Vorgang: Man denkt und denkt und denkt - plötzlich kann man sich an nichts mehr erinnern.“
Am Montag meldet sich „Kreis runde Sache“ mit einem Best of zurück - natürlich bei Quotenmeter.de.