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Nun steht sein Nachfolger, Matthias Alberti (43), der den Geschäftsführerposten bei dem Berliner Sender bereits am 1. Januar übernommen hat, im Mittelpunkt des allgemeinen Interesses. Alberti ist ein Mann aus den eigenen Reihen - eine Beförderung innerhalb der Sat.1-Familie sozusagen. Matthias Alberti, der seine Medienkarriere bei RTL begann, wurde 2002 vom Bällchensender abgeworben. Der studierte Biologe und Chemiker wechselte im Oktober 2002 zu Sat 1. Seine Tätigkeit als Unterhaltungschef für RTL, primär als Produzent von Unterhaltungsformaten, setzte er bei Sat.1 in der Position Leiter der Unterhaltung fort. 2004 stieg er zum stellvertretenden Geschäftsführer des Senders auf.
Somit ist der gebürtige Darmstädter Alberti für die Sat.1-Erfolgsformate im Bereich Comedy wie «Genial daneben» und «Pastewka» verantwortlich. Aber auch die Wissens-Show «Clever - Die Show, die Wissen schafft» und das Ermittlungs-Dokutainment «Lenßen und Partner» zählen zu seiner Erfolgsgeschichte. „Diese Real-Doku-Formate schließen eine Lücke zwischen Talkshows und Fictionserien“, sagte der damalige Unterhaltungschef des Berliner Senders. Die Lücke, von deren Existenz vor einigen Jahren noch niemand etwas ahnte, füllt er gleich mit drei solcher Pseudo-Dokus. Alberti: „Die Real-Dokus sind wie ein Gewächs, das sich jetzt durch den Asphalt drückt.“
In einer Stellungsnahme begrüßte der Vorstandsvorsitzende der ProSiebenSat1 Media AG, Guillaume de Posch, den neuen Geschäftsführer mit warmen Worten: „Ich freue mich, dass mit Matthias Alberti ein Manager aus dem eigenen Haus und einer der besten und erfahrensten deutschen Fernsehmanager die Nachfolge übernimmt.“ De Posch geht davon aus, dass sich Sat.1 als einer der stärksten deutschen Fernsehmarken unter der Führung von Matthias Alberti erfolgreich weiterentwickeln werde.
Doch nicht nur senderintern ist Alberti beliebt. Nico Hoffmann, Produzent und Geschäftsführer von „teamWorx“ und unter anderem für Filme wie «Dresden» und «Die Sturmflut» bekannt, äußerte sich im Dezember über den neuen Chef von Sat.1. Im Gespräch mit Quotenmeter.de bezeichnete Hoffmann ihn als „großartigen Programmmacher“.
Hoffmann weiter: „Wie er den Showsektor des Senders aufgebaut hat, ist wirklich vorbildlich. Über Alberti ist die gesamte Branche froh. Ohnehin ist er ein sehr offener und kollegialer Mensch.“ Er und viele Produzenten-Kollegen aus dem fiktionalen Bereich seien sich „ganz sicher, dass er als Geschäftsführer sehr gut mit uns zusammenarbeiten wird.“ Die Entscheidung Schawinskis, Alberti als seinen Nachfolger zu bestimmen, sei eine „ungeheuer kluge und richtige Entscheidung“ gewesen.
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Was ist sonst bekannt über den neuen Sat.1-Boss? Nur sehr wenig. Recherchiert man im deutschen Blätterwald, fällt einem immer wieder die Hervorhebung seiner Figur auf: Eine Hüne sei er. Na ja, bei einer Körpergröße von 2,12 Meter und Schuhgröße 50 mag das stimmen. Einen festen Händedruck habe er. Und Plattitüden fehlen in den Berichterstattungen natürlich auch nicht: Das Showgeschäft sei ihm in die Wiege gelegt worden, berichtet eine große deutsche Tageszeitung. Seine Eltern betrieben immerhin eine eigene Konzertagentur. Ja, da muss der Sohnemann wohl automatisch Sat.1-Geschäftsführer werden. Herzlichen Glückwunsch, Matthias Alberti. Vom studierten Biologen und Chemiker zum obersten Sat.1-Mann. Es bleibt abzuwarten, ob die verlorenen Marktanteile des Senders unter seiner Hand wieder zurück gewonnen werden können. Und es bleibt abzuwarten, ob die Gewinne des Senders weiter sprudeln werden.