Nicht zuletzt wegen des Abgangs von Harald Schmidt stand der damals neue Geschäftsführer von Sat.1 in der Kritik. Dennoch hielt Roger Schawinski durch - bis im November der Rücktritt des Schweizers bekannt wurde. In einem Interview mit dem Magazin des "Tages-Anzeigers" sprach Schawinski (Foto) nun zum ersten Mal auch über negative Erinnerungen an seine Zeit bei Sat.1.

Im Laufe der Zeit nahm Schawinski nach eigenen Angaben eine "Defensivrolle" ein, "bei der ich laufend irgendwelche Begehrlichkeiten und Eingriffe ins Programm abwehren musste." Dies habe ihn letztlich "etwas ermüdet", so Schawinski. Er habe diese Art von Diskussion als unkreativ empfunden. Der 61-Jährige weiter: "Ich stehe gerne für Fehler ein, aber vorzugsweise für solche, die ich selber zu verantworten habe."
Dem Fernsehgeschäft möchte Schawinski allerdings nicht den Rücken kehren. Nun plant er, ein Buch darüber zu schreiben, wie Fernsehen in Deutschland funktioniert. Ob das seinem Nachfolger hilft, Sat.1 aus der momentanen Krise zu führen, ist jedoch fraglich.