Eine spannende erste Woche im neuen Jahr liegt hinter den Fernsehsendern, am besten gestartet sind ARD und ZDF.
Der Überblick:
Die Woche begann mit der Neujahresprogrammierung der deutschen Fernsehanstalten. Als besonders erfolgreich tat sich hier das ZDF hervor: «Das Traumschiff» lockte über neun Millionen Zuschauer an und auch die Premiere von «Kreuzfahrt ins Glück» lief mit 7,28 Millionen Zuschauern sehr erfolgreich. RTL schnitt von Seiten der privaten Fernsehstationen am besten ab: Über fünf Millionen Menschen sahen «Van Helsing», in der Zielgruppe wurde eine Quote von 24,6 Prozent gemessen (Zuschauer: 3,92 Millionen).
Auch am Dienstag hatte das ZDF gut lachen: Mit «Barbara Wood: Sturmjahre» hatte man einmal mehr das meistgesehene Programm in den eigenen Reihen. Rund 5,8 Millionen Bundesbürger sahen den Film. Wie gewohnt erfolgreich war auch RTL: Eine Wiederholung von «Dr. House» holte exakt 25 Prozent Marktanteil, auch «CSI:Miami» lief mit über 24 Prozent bestens.
Da alle guten Dinge drei sind, holte das ZDF auch am dritten Tag des neuen Jahres den Tagessieg. Der neue Förster des «Forsthauses Falkenau» bewegte Millionen von Menschen zum Einschalten. Hardy Krüger jr. (im Bild) versammelte 7,65 Millionen Zuseher vor den TV-Geräten – der Marktanteil kletterte auf rund 22,6 Prozent bei allen Zuschauern und auch in der Zielgruppe sah es gut aus: 9,9 Prozent – ein Wert, der klar über dem Senderschnitt liegt. RTL punktete mit einem Special über Natascha Kampusch und der leidtragende war der Kölner Kanal VOX: Sowohl «Criminal Intent» als auch «The Closer» mussten sich mit Reichweiten unter drei Millionen zufrieden geben – das ist sicherlich in den kommenden Wochen ausbaufähig. Mit Marktanteilen von knapp 13 Prozent war VOX-Chef Hoffmann aber sicherlich trotzdem zufrieden.
Und noch eine Premiere gab es am Mittwoch: Jack is back – der fünfte Tag im Leben von Jack Bauer ist angebrochen – RTL II entschied sich dafür, die fünfte «24»-Staffel in Dreierblöcken zu versenden. Kurios: Die erste Folge sahen 1,03 Millionen Menschen – fast genau so viele sahen auch Episode Nummer 3. Wer also erst einmal angefangen hat, kam wirklich nicht mehr weg. Die Marktanteile stiegen bis auf 7,8 Prozent (nach 23 Uhr).
Ein spannendes Krimiduell gab es am Donnerstag: «CSI» oder «Without a Trace» war hier die Frage. Die Antwort: «Agathe». Der Krimi mit der Miss Marple-ähnlichen Figur lockte die meisten Zuschauer vor die TV-Geräte. Mit 5,87 Millionen war die ARD Marktführer – vor allem bei den älteren Bundesbürgern. In der Gruppe der 14- bis 49-Jährigen war natürlich «CSI» der große Renner. Fast jeder Vierte sah die Doppelfolge, 3,21 Millionen Werberelevante sahen im Schnitt zu.
Da blieb nicht mehr viel übrig vom Quotenkuchen und so musste Sat.1 erneut einen herben Tiefschlag einstecken. «Without a Trace» kam auf nur knapp 1,79 Millionen Zuschauer, in der Zielgruppe erreichte man schlechte 6,8 Prozent Marktanteil. Es kommt aber noch schlimmer: Sogar die nach 22 Uhr gezeigte «k1 Reportage» auf kabel eins lockte mehr Menschen vor den Bildschirm als die US-Serie. Daumen nach unten heißt es auch bei «Numb3rs»: Ob die Serie nach dem sehr holprigen Start (nur knapp acht Prozent in der Zielgruppe) ihr Publikum finden wird, ist äußerst fraglich. Noch fraglich ist allerdings, was mit «Law & Order: New York» passieren wird. Mehr dazu aber später.
Ein wahres Bollwerk an öffentlich-rechtlichen Programmen lag dann am Freitag vorne: Am besten Schnitt der ARD-Film «Der Wildschütz» beim Gesamtpublikum ab, doch auch die ZDF-Krimis und die Wiederholung des «Tatort» kamen gut an. Bei den Werberelevanten konnte sich RTL durchsetzen: «Crazy Race 3» und «Mario Barth: Die besten Comedians Deutschlands» lockten jeweils rund 2,2 Millionen 14- bis 49-Jährige an. Erholung zu vermelden gibt es bei «You can Dance»: Mit knapp zehn Prozent Marktanteil lief es für die Liveshow nicht ganz so schlecht wie in den Wochen zuvor.
Am Samstag fuhr «Stubbe» die höchste Reichweite ein: Mit 6,63 Millionen Menschen bescherte der Ermittler dem ZDF über 20 Prozent Marktanteil – sogar bei den Jungen kam sein neuester Fall gut an. Hier schalteten mehr als 13 Prozent ein. Das erfolgreichste Programm der Zielgrüpplinge hieß aber «Die ultimative Chartshow», die auf durchschnittlich 2,15 Millionen Werberelevante kam.
Und – wie soll es anders sein – auch am Sonntag gab es eine öffentlich-rechtliche Dominanz: Die ersten fünf Plätze beim Gesamtpublikum gingen an ARD oder ZDF, am besten lief es für den «Inga Lindström»-Film. Beim jungen Publikum lag die Wiederholung von «Men in Black II» in Front, dies ist zugleich die erfolgreichste ProSieben-Primetime-Sendung der Woche (Rang 27 bei allen, Platz drei in der Zielgruppe). Aber auch das Staffelfinale von «NCIS» und die Wiederholung von «Pearl Harbor» fuhren jeweils deutlich überdurchschnittliche Werte ein.
Der Gewinner der Woche:
...ist die «k1-Reportage», die sich hervorragend schlug und am Donnerstagabend wohl ein ideales Kontrastprogramm zu den US-Krimis darstellt. Mit 1,85 Millionen Zuschauern lief es nach 22 Uhr wunderbar, in der Zielgruppe kam kabel eins damit sogar auf über zehn Prozent Marktanteil. Vom Vergleich: In der Vorwoche interessierten sich nur knapp 1,2 Millionen Menschen für das Format. Für die Sendung geht es elf Plätze nach oben auf Rang 88.
Der Verlierer der Woche:
…war wohl noch nie so eindeutig wie in den vergangenen sieben Tagen. «Law & Order: New York», das in Amerika als «Law & Order: SVU» zu sehen ist, verlor mehr als die Hälfte seines Publikums. Mit 1,34 Millionen Zuschauern sah es in der letzten Woche des Jahres 2006 noch recht gut aus, wenngleich auch schon dort der Zielgruppen-Marktanteil, der 5,8 Prozent betrug, als ausbaufähig beschrieben werden konnte. Gegen «Without a Trace» und «CSI» hatte die Serie aber überhaupt keine Chance: Mit 620.000 Zuschauern und einem Marktanteil von 1,9 Prozent war die neue Folge der Serie das RTL II-Primetime-Programm mit den wenigsten Zuschauern der gesamten Woche. Auch die 2,9 Prozent Marktanteil bei den Werberelevanten sind miserabel. «Law & Order: New York» stürzt damit um satte 68 Plätze nach unten, von Rang 86 auf die 154.
Die Zahl der Woche:
…ist die 16. Denn: Die ersten 16 Plätze des Wochenrankings ab drei Jahren machten ARD und ZDF unter sich aus. Erst auf Rang 17 folgt das erste Programm, das bei den Privaten lief: Die US-Serie «Dr. House» mit 5,22 Millionen Zuschauern. Unter den ersten 16 befindet sich übrigens neun Mal das ZDF und sieben Mal die ARD.
Die Überraschung der Woche:
…ist Mario Barth geglückt. Er und seine witzigen Comedians bescherten RTL am Freitagabend auch nach 22.15 Uhr herrliche Quoten: Mit über 20,7 Prozent landet der Komiker auf dem 14. Platz bei den 14- bis 49-Jährigen.
Stand der Season:
Wenige Veränderungen ergibt der Blick auf die Season-Übersicht: In Front liegt «Wetten, dass…» gefolgt von der Montagsausgabe von «Wer Wird Millionär» und dem «Tatort». Das erfolgreichste Sat.1 Programm bei allen Zuschauern folgt mit «Navy CIS» auf Rang 49.
Ein erstaunliches Detail zum Sat.1 Programm fällt auch beim Blick auf die Positionen der 14- bis 49-jährigen Zuschauergruppe auf. In Führung liegt auch hier «Wetten, dass» vor «Dr. House» und «CSI: Miami». Betrachtet man nun die Reichweiten in der Zielgruppe findet sich «Navy CIS» relativ weit oben wieder: Mit etwas mehr als 2,5 gesucht werden, bis man auf die nächste Sat.1-Sendung stößt: «Criminal Minds» liegt derzeit auf Platz 13. Auf Rang 31 folgen die Wiederholungen von «Sechserpack», die im Anschluss an den US-Serien-Sonntag hervorragend funktionieren.
Die Erstausstrahlungen von «Secherpack» liegen derzeit auf Platz 39. Und danach wird es kurios: Das in der Vergangenheit so oft gescholtene Comedy-Format «Schillerstraße» befindet sich derzeit auf Rang 42 und ist damit reichweitentechnisch in der Zielgruppe das fünftbeste Sat.1-Programm.