Momentan darf sich überwiegend "König Fußball" über umfangreiche Berichterstattung bei ARD und ZDF freuen. Doch Sportfunktionäre von Eishockey, Basketball, Handball und Volleyball wollen das nun ändern. Ihr Vorschlag: Die zwanzig Sendeminuten der ARD-«Sportschau» vor dem Fußball-Bundesliga-Block am Samstag, in denen zur Zeit die Fußball-Regionalliga gesendet wird, sollen regelmäßig unter ihren Sportarten aufgeteilt werden.
Dafür, so erklärten alle Verbände gegenüber der "Neuen Ruhr/Rhein Zeitung", sei man sogar zu Kompromissen bereit. Beispielsweise sollen dafür attraktive Erstliga-Spiele auf den Samstagnachmittag verlegt werden, hieß es.
Golo Busch, Geschäftsführer des Volleyball-Verbandes WVV, sagte: "Trotz unserer 500 000 Mitglieder haben wir keine Fernsehpräsenz. Dabei haben die öffentlich-rechtlichen Sender den Programmauftrag, die Vielfalt abzubilden. Stattdessen müssen wir feststellen, dass die Volleyball-Bundesliga zurzeit ohne Fernseh-Vertrag ist." Eishockey-Kollege Martin Ulrich fügt hinzu: "Bei den Wintersport-Übertragungen springen die Zuschauer auf Sieger, die mit einer deutschen Fahne ins Ziel laufen. Allerdings darf man doch nach den stundenlangen Übertragungen mal feststellen, dass dies alles Minderheiten-Sportarten sind. Wieviele aktive Skispringer gibt es denn in Deutschland. 60?"
Horst Bredemeier, Vizepräsident beim Deutschen Handball-Bund sagte, man habe für die WM wir "sehr intensiv Einfluss darauf genommen, dass die deutschen Spiele in ARD und ZDF übertragen werden und nicht in die dritten Programme abgeschoben werden." Bredemeier weiter: "Die öffentlich-rechtlichen Sender haben einfach von uns allen mehr zu berichten. Es ist eine Katastrophe, dass sie die Fußball-Regionalliga höher bewerten als uns."