Der Doping-Skandal um Rad-Star Jan Ullrich schadete nicht nur dem Sport, sondern auch den Fernsehsendern, die mit deutlich weniger Zuschauern auskommen mussten. Ab Februar 2007 wird nun eine Doping-Fachredaktion des WDR ihre Arbeit aufnehmen. Ziel ist es, die Kompetenz innerhalb der ARD zum Thema Doping zu bündeln und ressortübergreifend zum Einsatz zu bringen.
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Der WDR-Intendant sieht in Deutschland als Hauptgesprächspartner den DOSB mit seinen Verbänden und den Sportausschuss des Deutschen Bundestages. Auf europäischer Ebene müsse enger Kontakt gehalten werden mit der Europäischen Kommission, deren Generaldirektion Bildung und Kultur an Maßnahmen gegen Doping arbeitet, sowie mit dem Europäischen Parlament. "Wir haben uns um das Thema Doping in der Vergangenheit nicht gedrückt, sind aber nicht konzentriert genug vorgegangen. Wir können die Sportberichterstattung wegen Doping-Verdachts nicht einstellen, aber wir müssen dazu beitragen, diese Seuche einzudämmen", so Pleitgen.
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Zu den Aufgaben der aus zwei festen Redakteuren und drei freien Mitarbeitern bestehenden Redaktion zählt die inhaltliche und personelle Unterstützung der Vor-Ort-Teams bei großen Sportereignissen wie Olympischen Spielen, Weltmeisterschaften oder der Tour de France. Die Redaktion wird selbst investigativ arbeiten und über die Sportberichterstattung hinaus andere ARD-Formate von «ARD Aktuell» bis «Monitor» bedienen.