Quotenkrise beim «Tatort»: Ist Besserung auf Grund der Sat.1-Schwäche in Sicht? Außerdem: Die Zahlen der „kleineren Sender“.
Der Überblick:
Die Zeiten, in denen am Sonntagabend der «Tatort» die meisten Zuschauer für sich verbuchen konnte, sind längst vorbei. Auch am gestrigen Abend musste sich das Krimiflagschiff dem ZDF-Film geschlagen geben. Die zweite Episode von «Kreuzfahrt ins Glück» holte sich die Goldmedaille. 8,27 Millionen Menschen verfolgten eine romantische Geschichte und bescherten dem Fernsehsender somit 21,6 Prozent Marktanteil. Bei den 14- bis 49-Jährigen reichten 10,7 Prozent Marktanteil zum vierten Rang (1,74 Millionen Zuschauer).
Auf Rang zwei folgte der «Tatort», der wieder besser lief als in den Vorwochen. Offenbar macht es sich bemerkbar, dass die Sat.1-US-Krimis schwächer liefen. 7,43 Millionen Menschen sahen Jeanette Biedermann in ihrer ersten Krimirolle – 19,4 Prozent Marktanteil. Erfreuliches gibt es vor allem bei den 14- bis 49-Jährigen zu vermelden. Mit 2,91 Millionen Zuschauern schnupperte man erstmals wieder an der Drei-Millionen-Marke. Mit 17,8 Prozent Marktanteil wurde die Produktion zweiter in der Zielgruppe.
Geschlagen geben musste man sich nur dem RTL-Spielfilm «Lara Croft: Tomb Raider – Die Wiege des Lebens», der insgesamt 4,79 Millionen Bundesbürger in seinen Bann zog. Mit genau 3,5 Millionen Zuschauern holte der 135-minütige Streifen nicht nur 22,2 Prozent Marktanteil für den Kölner Sender, sondern auch den Primetimesieg in der Zielgruppe.
Aufatmen kann auch Sabine Christiansen, die erstmals wieder einigermaßen erträgliche Zuschauerzahlen vorweisen kann. 4,96 Millionen Zuseher entsprachen genau 16 Prozent Marktanteil und auch beim jüngeren Publikum sah es schon schlechter aus: Mit sieben Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen bewegte man sich im Bereich des Senderschnitts.
Sat.1 hatte am Sonntagabend wenig zu lachen: Die Wiederholungen von «Navy CIS» wollen nicht richtig zünden und liegen mit 2,34 Millionen Zuschauern (10,2 Prozent Marktanteil) wohl unter den Erwartungen. Besonders schlecht ist es, dass die niedrigen Zahlen auch das Ergebnis von «Criminal Minds» drücken. Die Profilerserie hatte im Schnitt die gleiche Zuschauerzahl wie das Lead-In, musste allerdings bei den Werberelevanten Federn lassen und lag erstmals seit Start im einstelligen Bereich (9,8 %, nur Erstausstrahlungen). In der Zielgruppe reichten diese Werte nur für Position sieben.
ProSieben zeigte zunächst eine Wiederholung von «Mission: Impossible 2» - 2,81 Millionen Menschen sahen zu und bescherten dem Sender 7,9 Prozent Marktanteil bei allen und 13,9 Prozent in der Zielgruppe. Bei den Jungen kam der Film somit auf den dritten Platz. Sehr erfolgreich war der Film «Kiss of the Dragon», der im Anschluss gesendet wurde. Im Schnitt sahen 23 Prozent der Werberelevanten den fast zweistündigen Film. Insgesamt wurde eine Reichweite von 2,3 Millionen Zuschauern gemessen.
Für RTL II schlagen sich die Doppelfolgen von «Band of Brothers» recht ordentlich. Die erste Folge schwächelte ein wenig und lag mit 1,1 Millionen Zuschauern nur bei rund fünf Prozent in der Zielgruppe. Ab 21.25 Uhr zeigte man dann eine weitere Folge der Miniserie von Steven Spielberg und lockte knapp 1,5 Millionen Menschen (7,2 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe) an. Für VOX lief es am Sonntagabend richtig mies. Beide Spielfilme holten die schlechtesten Reichweiten aller Primetimesendungen. «An jedem verdammten Sonntag» kam auf nur 0,73 Millionen Zuschauer (2,1 % bei allen und 4,1 % in der Zielgruppe). kabel eins kann hingegen recht zufrieden sein: «Philadelphia» brachte es bei den Werberelevanten auf einen guten 13. Platz – der Marktanteil betrug 6,4 Prozent, insgesamt sahen 1,38 Millionen Menschen die Wiederholung des Films.
Die Tagesmarktanteile:
Am Sonntag gab es einen ganz klaren Sieger in der Gruppe ab drei Jahren: Das ZDF erreichte einen durchschnittlichen Marktanteil von 18 Prozent und lag damit weit vor der Konkurrenz. Die ARD nahm den zweiten Platz ein – kam aber nur auf 11,3 Prozent. Dritter wurde RTL mit enttäuschenden 9,4 Prozent. ProSieben kam auf 6,8 Prozent, Sat.1 nur auf 6,1 Prozent. Das Rennen um die hinteren Pläte entschied VOX (4,7 %) für sich. RTL II kam auf 4,5 Prozent und lag somit vor kabel eins (3,7 %).
In der werberelevanten Zielgruppe gewann RTL mit 14 Prozent Marktanteil vor ProSieben mit 11,8 Prozent. Auf dem dritten Rang folgt das ZDF (10,8 %). Schlecht lief es für Sat.1, der Berliner Sender kam auf nur 9 Prozent Marktanteil. Dahinter: Die ARD mit 7,8 Prozent, VOX (6,7 %), RTL II (6,6 %) und kabel eins (4,7 %).