Primetime-Report

Die «Superstars» verdrängen Thomas Gottschalk vom ersten Platz

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20 Wochen des Fernsehjahres liegen hinter uns und erstmals gab’s eine wirkliche Überraschung: Gottschalks «Wetten, dass...?» ist nicht mehr die Nummer eins bei den jungen Zuschauern.

Der Überblick
Doch der Reihe nach: Die zurückliegende Woche begann bereits spannend, denn Günther Jauchs Quizshow wurde von gleich zwei Sendern deutlich geschlagen. Einerseits übertrumpfte «CSI: NY» mal wieder «Wer wird Millionä?», andererseits war auch die Sat.1-Wiederholung «Sister Act 2» mit 2,58 Millionen Werberelevanten und damit verbundenen 18,3 Prozent Marktanteil stärker als das RTL-Quiz. Jauch erreichte ab 20:15 Uhr lediglich 15,5 Prozent der 14- bis 49-Jährigen – im Wochenvergleich reichte das nur für einen schwachen 21. Platz. Zugleich war «Sister Act 2» damit die meistgesehene Sat.1-Sendung der Woche – Platz 12 sprang am Ende heraus.

Der Dienstag stand dafür ganz im Zeichen von RTL, denn mit den US-Serien «CSI: Miami», «Dr. House» und «Monk» holten die Kölner einmal mehr Marktanteil von deutlich über 20 Prozent in der Zielgruppe – und das, obwohl der Abend komplett aus Wiederholungen bestand. Die Arztserie «Dr. House» landete mit 3,54 Millionen jungen Zuschauern und 26,1 Prozent Marktanteil im Wochenranking auf dem dritten Platz, «CSI: Miami» musste sich mit kaum schwächeren Werten mit dem fünften Rang begnügen. Und auch insgesamt schnitten beide Serien toll ab – jeweils sahen mehr als fünf Millionen Bundesbürger zu.




Und auch am Mittwoch war RTL nicht bremsen: 7,31 Millionen Fernsehzuschauer ließen sich eine weitere Folge von «Deutschland sucht den Superstar» nicht entgehen – keine andere Sendung war erfolgreicher. Das bedeutete einen starken siebten Platz im Wochenranking, in der umworbenen Zielgruppe reichten 5,25 Millionen 14- bis 49-Jährige sogar für 38,0 Prozent Marktanteil und Platz eins. Schließlich war der Kölner Sender auch noch am Donnerstag die Nummer eins beim jungen Publikum. Der Grund: «Post Mortem». Endlich holte wieder einmal eine deutsche Serie tolle Quoten. 5,72 Millionen Zuschauer sahen die Premiere, in der Zielgruppe gab es mit 3,22 Millionen Zuschauern und einem Marktanteil von 22,4 Prozent sogar den Tagessieg. Am Ende der Woche kam «Post Mortem» dadurch auf den siebten Platz.

Keine Frage, dass im Anschluss auch noch «CSI: Den Tätern auf der Spur» und «Bones – Die Knochenjägerin» auf Quotenfang gingen und entsprechend erfolgreich waren. Dagegen hatte man bei ProSieben überhaupt nicht viel zu lachen: Auf dem einst so erfolgreichen «Popstars»-Sendeplatz verlor die neue Serie «Verrückt nach Clara» im Vergleich ohnehin im Vergleich zur katastrophal verlaufenen Premiere weitere Zuschauer. Insgesamt sahen gerade mal 980.000 Menschen zu, was einem Marktanteil von 2,7 Prozent entspricht. Auf diesem Niveau lag noch dazu die anschließende Comedyshow «Gott sei Dank… dass Sie da sind». Entsprechend weit unten waren die Sendungen im Wochenranking zu finden: Hier gab’s die Plätze 143 und 151. In der Zielgruppe bedeuteten Marktanteile von kaum mehr als fünf Prozent die Ränge 106 und 117.

Das ZDF muss sich ebenfalls zu den Verlierern des Donnerstags zählen: Teil zwei der Doku-Reihe «2030 – Aufstand der Alten» interessierte ab 21:00 Uhr nur 2,81 Millionen Menschen. Die erste Folge brachte es zwei Tage zuvor noch auf knapp mehr als vier Millionen Zuschauer. Besonders ärgerlich: Durch die harte Konkurrenz und die Volksmusik-Show «Zauberwelt der Berge» fanden besonders die jungen Zuschauer nicht den Weg zum ZDF. Nachdem die Premiere noch 1,39 Millionen 14- bis 49-Jährige (10,5 Prozent Marktanteil) interessierte, ging es auf 0,82 Millionen junge Zuschauer sowie 5,7 Prozent bergab. Die Reihe belegte damit die Plätze 46 und 105.

Wenig spektakulär verlief der Freitag: Sat.1 beendete beinahe unbemerkt seine Castingshow «You Can Dance!». Mit 2,07 Millionen Zuschauern war die letzte Folge zwar erfolgreicher als die Ausgaben in der Vorwoche, doch die ersten Reportagen von den Castings liefen besser. Am Ende sprang Rang 90 beim Gesamtpublikum heraus. In der Zielgruppe begeisterte «You Can Dance!» zum Abschluss immerhin noch 1,34 Millionen 14- bis 49-Jährige, was für 10,8 Prozent Marktanteil sowie Platz 51 reichte.

Der Samstag stand ganz im Zeichen von Thomas Gottschalk, der zum 166. Mal seine ZDF-Show «Wetten, dass..?» moderierte. Mit 13,49 Millionen Zuschauern gelang dem Entertainer auch diesmal wieder das scheinbar Unmögliche, der Marktanteil lag bei tollen 42,5 Prozent. Während die Samstagabendshow insgesamt im Vergleich zur Dezember-Ausgabe ein wenig zulegen konnte, ging es in der Gruppe der 14- bis 49-Jährigen nochmals ein wenig nach unten. Mit 4,14 Millionen Zuschauern dieser Altersklasse war «Wetten, dass..?» allerdings einmal mehr stark, was auch der Marktanteil von 34,0 Prozent eindrucksvoll unter Beweis stellt. Die Mittwochsausgabe von «Deutschland sucht den Superstar» war jedoch stärker.

Zum Abschluss der Woche war das ZDF beim Gesamtpublikum ebenfalls noch einmal vorne: Die Reihe «Kreuzfahrt ins Glück» ist ähnlich erfolgreich wie das «Traumschiff» und unterhielt im Schnitt 8,27 Millionen Zuschauer, was für Platz drei im Wochenranking reichte. Ebenfalls erfolgreich: Der «Tatort» mit 7,53 Millionen Zuschauern. Bei den Jüngeren war besonders der RTL-Film «Lara Croft: Tomb Raider - Die Wiege des Lebens» erfolgreich: Mit 3,50 Millionen Werberelevanten holte sich die Wiederholung einen Marktanteil von 22,2 Prozent und noch dazu Platz vier im Wochenranking. Nur Sat.1 hatte wenig zu lachen: Die Wiederholungen von «Navy CIS» ziehen nicht, denn gerade mal 6,1 Prozent der Zuschauer waren dabei. Noch dazu leiden auch die Erstausstrahlungen von «Criminal Minds» darunter – nur 9,8 Prozent der Werberelevanten sahen am Sonntag zu.

Der Gewinner der Woche
… ist «Alles Atze»: Die Comedyserie mit Atze Schröder steigerte sich in der Zielgruppe von 1,34 Millionen auf 1,95 Millionen junge Zuschauer. Nicht nur der Marktanteil stieg um fast fünf Prozentpunkte, sondern auch bei den Plätzen im Wochenranking konnte Atze Schröder deutlich Boden gut machen: Die Serie gewann 30 Plätze hinzu und liegt bei Rang 21. Ob das vor der Verschiebung ins Nachtprogramm retten kann, darf jedoch bezweifelt werden.

Der Verlierer der Woche
… kommt aus dem Hause VOX: Die dienstägliche Doku-Reihe «Ertappt! Dem Unrecht auf der Spur» verlor binnen einer Woche fast ein Drittel aller Zuschauer. Der Markanteil ging in der Zielgruppe von 6,6 auf 4,5 Prozent zurück. Entsprechend viele Plätze musste die Doku einbüßen: «Ertappt!» verlor 42 Ränge und fand sich nur noch auf Platz 134 wieder.

Die Überraschung der Woche
… gelang Orkan Kyrill: Der am Donnerstag ausgestrahlte «ARD-Brennpunkt» lockte im Durchschnitt 8,82 Millionen Zuschauer an, was einem Marktanteil von 24,6 Prozent entsprach. Damit musste sich die Sondersendung im Wochenvergleich nur Thomas Gottschalks «Wetten, dass..?» geschlagen geben. Bei den 14- bis 49-Jährigen war der «Brennpunkt» mit 2,63 Millionen Zuschauern dieser Altersklasse die zweiterfolgreichste ARD-Sendung der Woche – nur der «Tatort» war noch stärker.

Die Zahl der Woche
… ist die 7. Gleich sieben kabel eins-Sendungen belegen in der Liste der 175 Primetime-Sendungen der Woche die letzten zehn Ränge. Sowohl insgesamt als auch in der Zielgruppe das Schlusslicht: «Darf man das?». Die Panel-Show mit Ingolf Lücke brachte es nur auf 470.000 Zuschauer und 1,3 Prozent Marktanteil. In der Zielgruppe lief es mit 1,9 Prozent nicht viel besser.

Der Stand der Season
Endlich tut sich mal was: Durch die unerwartete Stärke von «Deutschland sucht den Superstar» wurde «Wetten, dass..?» in der aktuellen Season bei den 14- bis 49-Jährigen vom sicher geglaubten ersten Platz verdrängt. Mit durchschnittlich 4,37 Millionen jungen Zuschauern liegt die ZDF-Show nun deutlich hinter den Mittwochsausgaben der Castingshow, die bislang auf durchschnittlich 4,79 Millionen Werberelevante kamen. Und auch die Samstagsausgaben sind nur knapp dahinter: Der Rückstand auf «Wetten, dass..?» beträgt nicht mal 0,03 Millionen Zuschauer. Möglicherweise muss Gottschalk in der nächsten Woche sogar den zweiten Platz an Bohlens Sängertruppe abgeben.

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