Die deutsche Medienaufsicht wirft nun ein genaues Auge auf die RTL-Casting-Show «Deutschland sucht den Superstar» - und ganz besonders auf Juror Dieter Bohlen. „Beleidigungen und Bloßstellungen der Kandidaten sowie unterstes Sprachniveau kennzeichnen seine Kommentare", teilte die Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) der Landesmedienanstalten am Dienstag mit. Vorausgegangen waren einige Beschwerden bei der Anstalt.
"Antisoziales Verhalten wird hier von einer Identifikationsfigur wie Bohlen als cool und Erfolg versprechend dargestellt", sagte der Vorsitzende der KJM, Wolf-Dieter Ring. "Respektlosigkeiten im Umgang miteinander gehören zur Machart der Sendung." Einschreiten wolle man nun, weil es sich nicht um singuläre Entgleisungen handele, sondern um eine bewusste Inszenierung durch den Sender RTL. Aus diesem Grund habe man nun ein Verfahren gegen RTL wegen "möglicher sozialethischer Desorientierung von Kindern und Jugendlichen" eingeleitet.
Da die Folgen bereits ab 20.15 Uhr über die Bildschirme flimmern, müsse man davon ausgehen, dass auch Jugendliche im Alter von 12 Jahren diese Entgleisungen sehen können. Der Freiwilligen Selbstkontrolle Fernsehen (FSF) sei offenbar aber keine der Episoden vorlegt worden, heißt es.