Der Fernsehsender ProSieben stellte am Montag in Hamburg sein Programm für Frühjahr und Sommer 2007 vor. Boxen am Freitag, Krimi und Arztserie am Mittwoch – für die Meisten scheint das neu zu sein, doch ist es gar nicht.
Vor langer, langer Zeit als Sat.1 noch die UEFA Championsleague übertrug, ging ProSieben mit «Emergency Room» und «Without a Trace» am Mittwoch auf Sendung. Fernsehbeobachter nannten die Zeit im Fernsehjahr 2003/2004 die FC Bayern-Angstphase. Denn nachdem die rote Sieben nur einstellige Marktanteile mit «Without a Trace» einfuhr, beschloss der Sender jeder Fußballübertragung mit dem deutschen Rekordmeister aus dem Wege zu gehen. Statt für «Without a Trace» läuft künftig am Mittwochabend «Cold Case», auch eine Serie, die ProSieben freiwillig, jedoch ohne Ausstrahlung, zu kabel eins abgab.
Mit «Emergency Room» hat sich die Münchener Fernsehstation selbst ein Eigentor geschossen, denn die Arztserie erreichte bis zur neunten Staffel immer überdurchschnittliche Einschaltquoten, der Episoden der neunten Staffel floppten auf ganzer Linie. Die zehnte Staffel lief mit 13,6 Prozent Marktanteil äußerst erfolgreich, wieder am Dienstag. Staffel elf und zwölf, die im ersten Halbjahr 2006 gezeigt wurden, kamen ohne große Werbekampagne aus. So sahen allerdings auch die Einschaltquoten aus und deshalb kamen nur fünf Episoden über die 2-Millionen-Marke. Gute Quoten am Mittwochabend sind wohl eher ausgeschlossen.
Die «ProSieben Fight Night» ist zwar vom Konzept neu, aber vor zwei Jahren probierte der Fernsehsender die Box-Reihe «Der Tag der Ehre» am Freitag und Sonntagabend aus, in der zwei Streithähne um die Ehre boxten. Die Einschaltquoten waren so berauschend, dass weder die Zuschauer etwas von der Sendung mitbekamen, noch die Angestellten von ProSieben davon wissen.