Am 29. September startete die neunte Staffel der ZDF-Krimiserie «SOKO Leipzig». Lange mussten die Fans ohnehin nicht auf neue Folgen warten, erst im Mai liefen die letzten Folgen der achten Staffel. Diese lockte knapp fünf Millionen im Schnitt vor die Bildschirme, der durchschnittliche Marktanteil lag bei 16,8 Prozent. Mit knapp einer Million Werberelevanten Zusehern und knapp neun Prozent Marktanteil war das ZDF wohl zufrieden.
Der Start der neunten Staffel verlief ganz nach Plan. Erneut 16,8 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe und sogar 9,6 Prozent in der Zielgruppe verbuchte die Episode „Preis der Wahrheit.“ Insgesamt sahen knapp fünf Millionen Bundesbürger zu. Anfang Oktober blieben die Reichweiten an sich stabil, die Marktanteile fielen jedoch leicht, was auf den höheren TV-Konsum zurückzuführen ist. Mit 15,7 Prozent Marktanteil bei den Zusehern ab drei Jahren konnte man in Mainz aber dennoch zufrieden sein.
Am 20. Oktober zeigte man dann die XXL-Folge „Die Tote aus Riga“, die zuschauertechnisch auch deutlich zulegen konnte. Mit 5,35 Millionen Zuschauern war der 90-minüter so erfolgreich wie das Format seit Mai 2006 nicht mehr. Der Marktanteil lag bei 18,2 Prozent bei allen und achteinhalb Prozent in der Zielgruppe. Auch die darauf folgende Episode lockte über fünf Millionen Menschen an.
Der November war der schwächste Monat für das Krimiformat. Die Reichweiten brachen drastisch ein. Schon am 3. November sahen nur noch rund 4,5 Millionen Menschen sahen zu. Eine Woche später – im Gegenprogramm lief der «Domino Day» - musste die Krimiserie nochmals viele Zuschauer abgeben. Mit nur 3,45 Millionen Zuschauer stellte man an diesem Tag den Negativrekord auf – auch die erzielten 10,6 Prozent Marktanteil waren alles andere als gut. «SOKO Leipzig» lag damals erstmals in der neunten Staffel unter dem Senderschnitt.
Auch am 17. November sah es noch nicht wirklich gut aus: 4,2 Millionen Zuschauer sahen zu, doch die Werte sind deutlich ausbaufähig, wie das Format dann auch im Dezember bewies. Sahen am ersten Tag des zwölften Monats 4,55 Millionen Bundesbürger (15,3 % ab drei, 8,4 % in der Zielgruppe) die Folge „Lügen und Geheimnisse“, waren es am 8. Dezember wieder über fünf Millionen Menschen, die mit dabei waren. Mit 17,3 Prozent Marktanteil war das Format wieder in den Regionen angekommen, die es gewohnt ist.
Doch die Achterbahnfahrt wollte kein Ende nehmen. Die elfte Folge der neunten Staffel schaffte es wieder nur auf 4,2 Millionen zusehende Bundesbürger, die Quote fiel erneut auf 14 Prozent herab. Und auch die am 22. Dezember gezeigte Episode blieb quotentechnisch hinter den Bestwerten – knapp 15 Prozent und rund sechseinhalb Prozent der Werberelevanten sahen zu. Am 29. Dezember ging dann eine weitere XXL-Folge auf Sendung. „Flucht aus Santo Domingo“ kam auf 4,73 Millionen Zuschauer und 15,7 Prozent Marktanteil.
Fortan sollte es aber stetig bergauf gehen: Die erste Folge im Januar 2007 sahen knapp 5,4 Millionen Zuschauer. Und auch bei den 14- bis 49-Jährigen war das Format plötzlich angesagt: Mit 1,39 Millionen Zusehern erreichte man einen Marktanteil von 11,2 Prozent – Staffelrekord. Und auch in der folgenden Runde gab es weiter zu feiern. Mit 6,02 Millionen Zuschauern erreichte man die höchste Zuschauerzahl der neunten Staffel. Und bei den Werberelevanten schaffte «SOKO Leipzig» zum zweiten (und vorerst letzten) Mal den Sprung in die Zweistelligkeit – genau zehn Prozent Marktanteil wurden gemessen. Das Staffelfinale („Die verschwundene Leiche“) verfolgten dann 5,10 Millionen Menschen (15,8 % Marktanteil).
Nach mehreren kurzen Schwächephasen kann man also sagen, dass «SOKO Leipzig» ein Erfolg für das ZDF ist. Aber nun tut es dem Format sicherlich gut, vorerst zu pausieren. Allgemein kann man sagen: «Stolberg» tat der Serie als Lead-In (ab Mitte Oktober) nicht so gut wie der «Kriminalist». So ist es eine Erklärung, dass «SOKO Leipzig» als Lead-Out der reichweitenschwächeren Krimiserie «Stolberg» logischerweise auch etwas weniger Zuschauer hatte, als nach dem quotenstarken «Kriminalisten». Im Schnitt verfolgten etwas mehr 4,8 Millionen Menschen die Folgen der neunten Staffel. Mit rund fünfzehneinhalb Prozent Marktanteil lag die Serie deutlich über dem Senderschnitt. Und auch bei den Werberelevanten gibt es einen Erfolg zu vermelden: Was die Staffeln sieben und acht nicht ganz schaffen, gelang der neunten Runde: Erstmals sahen knapp mehr als eine Million Menschen im Alter zwischen 14 und 49 Jahren die 45-minütige Krimiserie. Bei den Marktanteilen musste man aber wieder leicht abgeben und liegt nun bei 8,4 Prozent.
Das ZDF kommt im laufenden Fernsehjahr (September bis Dezember 2006) auf 12,9 Prozent Marktanteil beim Publikum ab drei Jahren und auf genau sieben Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen.