Am Samstag, dem 3. Februar 2007, feiert 9Live seinen 2000. Sendetag. Grund genug zurückzublicken auf den Sender, der im September 2001 von TM3 in 9Live umbenannt wurde. Anna Heesch, Moderatorin der ersten Stunde, stand Quotenmeter.de Rede und Antwort.
2000 Sendetage von 9Live – das sind über 28.000 Livesendestunden. Die Redakteure und Mitarbeiter des Senders tranken rund 40.000 Liter Kaffee, begrüßten rund 500 Live-Gäste, Moderatoren öffneten rund eine halbe Million Geldpakete rund gratulierten rund 250.000 Gewinnern.
52 Millionen Euro hat 9Live in dieser Zeit unter das Volk gebracht – jeden Monat verschenkt der Sender mehr als eine Millionen Euro. Doch noch nicht genug der Zahlen: 40.000 Moderationskarten wurden verbraucht, rund 70 verschiedene Moderatoren hielten sie in ihren Händen. „Das waren 2000 Tage Spaß“, erzählte Anna Hesch im Interview mit Quotenmeter.de. Zusammen mit Aldia Kurras-Lauenstein und Thomas Schürmann ist sie die einzige, die von Beginn an mit dabei ist. Wie alles anfing? Daran erinnert sie sich noch gut.
Vor ihrer Tätigkeit für den Mitmachersender arbeitete sie bei einem Hamburger Sender, wurde dort dann auch angesprochen. Und zwar von niemand geringerem als von Marcus Wolter, der heute 9Live-Geschäftsführer ist. Damals war er noch mit seiner Musik- und Marketingagentur selbstständig und betreute unter anderem für TM3 das Moderatorencasting. „Ich muss te dann eine halbe Stunde lang durchhalten beim Casting“, erinnert sie sich zurück. „Offenbar hat den Verantwortlichen mein Auftritt aber gefallen – sonst wäre ich jetzt ja nicht hier.“
An ihre erste Sendung erinnert sie sich noch gut. Am Sonntagabend präsentierte sie damals die «VIP-News», in der es um Klatsch und Tratsch aus der Welt der Sternchen ging. „Seit diesem Tag habe ich eine neue Familie gefunden“, schwärmt die Moderatorin. Doch anfangs war nicht alles Gold was glänzt. Obwohl der Sender hervorragende Zahlen schrieb, das Image des Kanals war so schlecht wie kaum ein anderes. „Das hat sich seit zwei oder drei Jahren gebessert“, findet Heesch. „Das Neue wird in Deutschland immer zuerst auseinander genommen“, sagt sie. Dabei habe niemand wirklich zur Kenntnis genommen, dass die Zuschauer, die bei 9Live gewinnen, wirklich erfreut sind. „Gott sei Dank ist inzwischen unser Ruf besser geworden“, resümiert sie.
Schlechte Erfahrungen wegen ihres Jobs beim Mitmachkanal habe sie aber noch nie gemacht. Im Gegenteil: „Die Leute freuen sich, wenn sie mich sehen. Sie fragen nach Autogrammen und erzählen mir etwas,“ so die 34-Jährige.
Seit den Anfängen hat sich viel geändert beim Sender. Mit Marcus Wolter ging auch eine konsequente Vereinheitlichung des Programms einher. Gab es im Jahr 2003 noch mehr themenspezifische Sendungen wie «Alles auf Rot» (einer Glückspielshow) oder diverse Schlagerformate, dreht sich heute eigentlich alles nur noch um die stetig rotierenden Spiele. „Stillstand ist Rückstand“, meint Anna Heesch und findet es in keinster Weise schlimm, nun den ganzen Tag die Spiele zu spielen, die dem Zuschauer am meisten Spaß machen.
Sender ist sich seiner Verantwortung bewusst
50 Cent kostet ein Anruf beim Mitmachkanal – das Durchkommen ist allerdings keinesfalls garantiert. Wer sein Anrufverhalten also nicht unter Kontrolle hat, muss am Ende des Monats mit einer saftigen Telefonrechung rechnen. 9Live sei sich seiner Verantwortung allerdings bewusst. Heesch: „Wir weisen alle fünf bis zehn Minuten darauf hin, dass man sich ein Limit setzen soll. Fünf oder zehn Mal probiere ich es und dann ist Schluss“, sagt sie. Wie viel Geld der Sender pro Anruf kassiert, bleibt geheim. Branchenkenner schätzen allerdings, dass ungefähr die Hälfte des Betrags an 9Live fließt.
Heesch selbst konnte in den vergangenen 2000 Tagen viel lernen, sagt sie. „Vor allem die Live-Erfahrung habe ich gesammelt.“ Zudem mache es der Nachteule Spaß am späten Abend moderieren zu können. Aber auch ein Frühstücksformat würde sie reizen – denn nach ihrer inneren Uhr würden dieser Format nicht sehr früh, sondern eher sehr spät ausgestrahlt werden. Wo Live-Sendungen über den Bildschirm gehen, dort passieren aber auch Pannen. Selbst Anna Heesch blieb davon nicht verschont. „Eines war furchtbar unangenehm: Ich habe eine Erdnuß in die Luft geworfen“ – wohl gemerkt: ziemlich hoch – „und wollte sie dann mit dem Mund auffangen. Sie hat allerdings meine Lippe getroffen, die ist aufgeplatzt und es floß ganz viel Blut.“ Neben diversen Stürzen von Barhockern im Studio („Schuld daran war das kippeln“) sei dies die peinlichste Szene gewesen. „Inzwischen lachen wir aber alle darüber, wenn wir uns daran erinnern“, erzählt sie.
50.000 Euro – das war der bisher höchste Gewinn, den sie ausspielte. „Ein Familienvater hat bei mir zudem einmal ein Auto gewonnen“, erinnert sie sich zurück. Besonders freue sie sich darüber, wenn der Sender Rückmeldungen von Gewinnern bekommt. „Da sind dann oft Urlaubskarten dabei, den die Menschen sich vom bei uns gewonnnen Geld geleistet haben“, sagt sie. Ohnehin. „Einige unserer Mitspieler kennen wir ja ohnehin schon sehr gut. Die kommen jede Woche – oder öfter durch. Die erkennt man dann schon an der Stimme“, lacht Anna Heesch.
In der Zukunft plant sie fest mit 9Live: „Ich liebe diesen Sender. Wenn ich aber einen Wunsch frei hätte, würde ich mich freuen, wenn es 2007 öfter eine Doppelmoderation gibt.“ Dies sei noch spannender, sagt die 34-jährige Moderatorin. Und wenn sie dann mit Hugo Egon Balder oder der Hamburger Legende Lotto King Karl gemeinsam vor der Kamera stehen dürfte, wäre alles perfekt.
Zunächst steht allerdings der Jubiläums-Tag an. Am 2000 Sendetag soll es nach Senderinformationen garantiert 2000 Gewinner geben – so viele wie nie zuvor. Neben Autos und Sachpreisen winkt auch eine Menge Geld. Zwischen 11 und 2 Uhr nachts verschenken sechs Moderatorenteams die Preise.