Am 19.12.2006 blickte Quotenmeter.de zum letzten Mal detailliert auf die Quoten von «Verliebt in Berlin». Die Diagnose damals: Schwundsucht, denn die Marktanteile in der Zielgruppe waren immer öfter in den einstelligen Bereich gefallen. Nach Weihnachten nahm die Geschichte eine überraschende Wende. Schauspielerin Julia Malik, die die Rolle der Nora Lindbergh verkörperte, verließ die Serie und wurde durch Laura Osswald (Hannah Refrath) ersetzt. Der Wechsel tat dem Format sehr gut.
Direkt nach Weihnachten bahnte sich die Wende in der Geschichte an. Obwohl es wirklich spannend wurde, blieben die Quoten schlecht. Am letzten Freitag im Jahr 2006 holte man mit 9,5 Prozent sogar den schlechtesten Marktanteil bis dato. Auch die Werte des Wochenschnitts waren nie schlechter als in der Woche vor Silvester. Nur 2,1 Millionen Zuschauer und knapp acht Prozent Marktanteil in der Gesamtgruppe sind deutlich zu wenig. Mit 10,2 Prozent in der Zielgruppe konnte Sat.1 ebenfalls überhaupt nicht zufrieden sein.
Langsam, aber sicher ging es dann bergauf. In der ersten Woche im Jahr 2007 (darin enthalten sind auch die ersten zwei Folgen mit Laura Osswald) kam man bereits auf 2,3 Millionen Zuschauer und 8,3 Prozent Marktanteil. Bei den 14- bis 49-Jährigen übersprang man erstmals wieder die Eine-Million-Grenze und kam auf 10,3 Prozent Marktanteil. Die Folge, in der Hannah zurückkehrte, holte zugleich auch den besten Marktanteil der Woche: 10,6 Prozent, was allerdings kein besonderer Grund zur Freude ist. Ähnliche Werte holte man auch mit Julia Malik in der Hauptrolle – allerdings gab es in der ersten Woche im Jahr 2007 keine heftigen Einbrüche.
Auf konstantem Niveau hielten sich die Zahlen in der zweiten Januarwoche. Ebenfalls 2,3 Millionen Menschen sahen zu, der Marktanteil in der Zielgruppe lag wie in der Vorwoche bei 10,3 Prozent. Erstaunlich: Zum ersten Mal seit vier Wochen hielt man die 10-Prozent-Marke stabil. Eine einzige Episode der Telenovela lag zwischen dem 8. und dem 12. Januar im einstelligen Bereich.
Die Enttäuschung folgte dann in der folgenden Woche. Hat sich Sat.1 etwa zu früh gefreut? Während die Woche mit stabilen Werten über zehn Prozent Marktanteil startete, lief es am Donnerstag und Freitag richtig übel. 9,2 bzw. 8,9 Prozent wurden dort in der Zielgruppe gemessen. Mit diesen Werten lässt sich dann auch der schlechteste Wochenschnitt seit Bestehen des Formats erklären: Nur 9,7 Prozent kamen unter dem Strich heraus – zum ersten Mal überhaupt errechnet sich so ein einstelliger Wert bei den Wochenmarktanteilen der 14- bis 49-Jährigen. Die Reichweiten blieben allerdings stabil. Auch die Folgen 93 bis 97 kamen im Schnitt auf 2,3 Millionen Zuschauer.
Die Sorgen im Gesicht von Sat.1-Boss Alberti dürften sich zwischenzeitlich aber wieder gelegt haben. Denn schon am Dienstag darauf holte «Verliebt in Berlin» den besten Marktanteil seit Oktober 2006. 12,5 Prozent der Werberelevanten sahen die 99. Folge – und das einstündige Special „Mordanschlag auf Sophie“ (am Freitag, 26. Januar) lockte erstmals wieder über drei Millionen Menschen zur Sat.1-Telenovela. 13,7 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe waren die Folge. Dementsprechend erfolgreich schloss man auch die Woche ab: Mit über 2,6 Millionen Zuschauern, neun Prozent Marktanteil bei allen Zusehern (+ ein Prozentpunkt im Vergleich zur Vorwoche) und guten 11,3 Prozent in der Zielgruppe.
In der vergangenen Woche unterlag das Format mit Tim Sander dann wieder größeren Schwankungen. Dies lag allerdings nicht an der eigenen Schwäche, sondern an der Tatsache, dass die Sendung des Öfteren im direkten Gegenprogramm zur Handball-WM lief. Daher sind die 9,8 Prozent im Wochenschnitt kein wirklich vergleichbarer Wert. Vielmehr sollte man auf die Quote vom gestrigen Montag schauen – und die war recht gut: 2,49 Millionen Menschen sahen zu, in der Zielgruppe kam man auf einen durchschnittlichen Marktanteil von 11,7 Prozent.
Es geht also aufwärts mit «Verliebt in Berlin»: Im Schnitt sahen knapp 2,5 Millionen Menschen die bisher gezeigten 108 Episoden der Fortsetzung – das sind rund neuneinhalb Prozent Marktanteil. In der Zielgruppe fanden sich bisher im Schnitt knapp 1,2 Millionen Menschen ein, wenn «Verliebt in Berlin» lief, das entspricht rund 12,5 Prozent Marktanteil. Damit ist die Telenovela weiterhin ein Erfolg für Sat.1 – denn der Sender kommt laufenden Fernsehjahr nur auf 9,3 Prozent (ab drei) und 10,9 Prozent in der Zielgruppe.