Die Zahl der IPTV-Abonnenten und -Anbieter ist 2006 stark angestiegen, so das Ergebnis einer Studie der Marktforscher von "Canalys". Die Studienergebnisse werden als ein Zeichen dafür gewertet, dass IPTV auf dem Wege ist, sich auf dem TV-Markt zu etablieren.
Von den schätzungsweise weltweit 3,6 Millionen Abonnenten entfallen 2,4 Millionen auf Westeuropa, das laut "Canalys" damit weltweit die führende Region sei. Auch Reinhard Scholl, stellvertretender Direktor der International Telecom Union (ITU), ist überzeugt, dass der IPTV-Markt zunehmen werde, wie er gegenüber "pressetext" deutlich machte.
"Der bereits wettbewerbsfähige Markt wird 2007 noch härter umkämpft sein, da IPTV-Angebote von etablierten Providern durch günstigere Web-TV-, Kabel-, Satelliten- und Content-Unternehmen herausgefordert werden", stellt Nadia Griffiths, Analystin bei Canalys, das Szenario für das laufende Jahr dar. Derzeit teilen sich noch fünf große Anbieter 60 Prozent des weltweiten Marktes. Allerdings sei der Markt stark fragmentiert, so "Canalys". 2006 seien zahlreiche Anbieter mit nur wenigen Tausend Abonnenten auf den Markt gekommen.
Die drei größten Provider weltweit sind laut Canalys PCCW mit einem Marktanteil von 18,2 Prozent, France Telecom mit 16,8 Prozent und der ebenfalls französische Anbieter Free mit 14 Prozent. Führend ist in Westeuropa nach Frankreich auch Italien, sowie Slowenien, das als IPTV-Pionier gilt. Die Deutsche Telekom startete ihr IPTV-Angebot T-Home im August 2006. Weitere deutsche IPTV-Angebote gibt es von Hansanet für Hamburg und Lübeck, von ZDF sowie ProSiebenSat.1. In Österreich bietet die Telekom Austria seit Anfang 2006 aon Digital TV, das allerdings nur in Wien erhältlich ist.
Eine Forrester-Studie vom November teilt die Ansichten der "Canalys"-Studie dagegen kaum. Die Marktforscher von Forrester kommen zu dem Schluss, dass IPTV keine Goldgrube für die Telcos sein werde. Die Studie bescheinigt dem Fernsehen via Internet nur geringes Konsumenteninteresse und mäßiges Umsatzpotenzial.