Die ARD hat am Anfang der Woche so einige große Neuigkeiten verkündet: Anne Will wird den Sendeplatz von «Sabine Christiansen» übernehmen, dort eine politische Talkshow moderieren und Frank Plasberg wechselt mit seiner WDR-Sendung «Hart aber Fair» ins Erste. Nun stellt sich die Frage, wohin mit der Sendung?
Frank Plasberg sucht eine neue Heimat im Programm der ARD, das renovierungsbedürftig ist. Blickt man auf die Einschaltquoten, so sind weite Teile der ARD-Primetime nicht erfolgreich. Von Montag bis Donnerstag läuft der Timeslot von 21.45 Uhr bis 23.15 Uhr katastrophal, die «Tagesthemen» erreichen nur mit ihren Ausgaben nur maximal 10,9 Prozent (Donnerstagsausgabe) und 6,9 Prozent bei den jungen Zuschauern (Mittwochsausgabe). Das Nachrichtenmagazin soll und muss im Programm bestehen bleiben, doch die Misere beginnt schon früher. Die sechs Politmagazine, die montags und donnerstags um 21.45 Uhr ausgestrahlt werden, sind jeweils nur alle drei Wochen zu sehen. Erfolgreichstes hierbei ist «Monitor» mit 12,3 Prozent Marktanteil (14- bis 49: 6,1%) am Donnerstag und das schwächste «Fakt» am Montagabend mit 9,4 Prozent Marktanteil bei allen Zuschauern (14- bis 49: 5,1%).
Während die schwachen Quoten von Montag relativ einfach zu erklären sind, denn der gesamte Montag läuft unterhalb des Senderschnittes, ist das Suchen nach einer Antwort am Donnerstag schwerer. Denn dieser Abend erreicht zwischen 20.15 und 21.45 Uhr mit einer Mischung aus Filmen und des «Starquiz» Werte weit oberhalb des Senderschnittes. Der Mittwochsfilm punktet mit 15,7 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe und 10,6 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen, doch «ARD exclusiv» unterhält nur 8,9 Prozent der Fernsehzuschauer (Zielgruppe: 6,0%).
Frank Plasbergs «Hart aber Fair» soll mit einer Laufzeit von 60 Minuten am Mittwoch oder Donnerstagabend zwischen 20.15 Uhr und 22.15 Uhr ausgestrahlt werden. Deshalb muss die ARD einen ihrer erfolgreichen Filmsendeplätzen abbauen und ein Magazin verlegen. Zwar könnten die «Tagesthemen» wieder um 22.30 Uhr beginnen, doch auf dem jetzigen Sendeplatz werden die Zuschauer von den Privatsendern besser erreicht. Denn um 22.15 Uhr enden die meisten Sendungen und die ARD sollte sich nicht selbst Steine in den Weg legen.